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Aus der Gemeinderatssitzung am 9. Januar- Leitbild für Wörthsee

Zu Beginn der Sitzung hatte  Bgm. Hermann Dorbath die traurige Pflicht, die Anwesenden zu einer Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen, langjährigen Gemeinderat Peter Gahn zu bitten.

Die anschließende Bürgerfragestunde wurde von den Wörthseeern nicht in Anspruch genommen und so sollten nun die nichtöffentlichen Beschlüsse der vergangenen Sitzung bekanntgegeben werden. Dies scheiterte allerdings daran, dass eben diese Beschlüsse nicht vorlagen. So wurden also zunächst die privaten Bauanträge abgearbeitet bevor dann unter anderem öffentlich gemacht wurde, dass ein Wartungsvertrag für die Pumpanlage für die Entwässerungsanlage des Gewerbegebietes “Am Anger” vergeben wurde.

Der wichtigste Tagesordnungspunkt des Abends begann mit einer Diskussion über die Geschäftsordnung. Gemeinderat Ekkehard Bülow wollte festgestellt wissen, dass über einen kurzfristig gestellten Antrag von Konrad Gritschneder nicht abgestimmt werden könne, da dieser nicht fristgerecht eingegangen sei. Hierauf erwiderte Herr Gritschneder, dass es sich dabei um einen Zusatz- oder Änderungsantrag handele, je nachdem, ob Herr Bülow einem Änderungsantrag zustimmen würde. Die Diskussion und die Hintergründe zur Geschäftsordnung sind zwar leicht zu verstehen, jedoch schwer zu vermitteln, weshalb ich dies hier auch nicht weiter vertiefen möchte. Das Ergebnis war jedoch, dass zunächst darüber zu entscheiden war, ob überhaupt ein Leitbild erstellt werden soll. Diese Abstimmung endete deutlich pro Leitbild, auch wenn vorher einige Gemeinderäte Bedenken geäußert hatten, über ein Leitbild abzustimmen, wenn sie nicht wüssten, ob dies extern vergeben wird.
Die Diskussion über die Art der Erstellung eines Leitbildes eröffnete wiederum Bülow, der zwar Frau Hanack, die sich für eine unentgeltliche Moderation und Einweisung von sechs bis acht Moderatoren zur Verfügung gestellt hatte, als gute Moderatorin bezeichnete, jedoch der Meinung war, dass es doch etwas anderes wäre, ein Leitbild für eine Kommune zu erstellen. Zur Erläuterung: Frau Hanack ist in Wörthsee ansässig und hat unter anderem für die Stadt München maßgeblich an der Erstellung eines Leitbildes für die Berufsfeuerwehr mitgearbeitet. Frau Hanack stellt sich für den Leitbildprozess in Wörthsee kostenlos zur Verfügung, wird jedoch keine Schreibarbeiten übernehmen. Dr. Müller schlug vor, für diesen Zweck eine Halbtagskraft einzustellen, es wäre aber ohne weiteres denkbar, dass dies auch ehrenamtlich von Wörthseeer Bürgern übernommen wird.
In der folgenden Diskussion wollte Herr Bülow, dass die Erstellung des Leitbildes mit Kosten von ca. 60 bis 100.000,- DM an das Fachbüro Identität & Image vergeben wird, das seiner Meinung nach, den besten Eindruck hinterlassen hatte und die besten Referenzen zu bieten hätte. Er hob immer wieder hervor, dass die Frage der Bürgerbeteiligung unabhängig von externer oder “Bürger-Moderation” sei. Auch Herr Steinhöfel glaubte, dass eine ortsansässige Moderatorin mit dieser Moderation überfordert sei. Genau dies war es jedoch, was von der Mehrheit des Gemeinderats bezweifelt wurde. Frau Schwebe, wie auch Dr. Müller, der es auf den Punkt brachte, waren der Meinung, dass vielleicht nicht einmal das Ergebnis entscheidend sei, sondern der Weg dorthin, sprich die Diskussion, das integrative Element, das die Bürger dazu bringt miteinander zu sprechen (auch zu streiten) und sich aktiv Gedanken über die Gemeinde zu machen.
Auch Konrad Gritschneder fand es spannender und mutiger, an einem “in Wörthsee geborenen” Leitbild mitzuwirken, als - wie von vielen befürchtet - ein solches von außen übergestülpt zu bekommen. Hitzig wurde die Debatte dann allerdings als - von Konrad Gritschneder angestoßen -  das Thema “Identität & Image” angesprochen wurde (Die von Herrn Bülow bevorzugte Agentur). Frau Schwebe brachte Ihre Enttäuschung darüber zu Ausdruck, dass Herr Bülow immer dieses Büro bevorzuge, wo doch Herr Miosga, wie sie ebenso wie Herr Gritschneder im Internet gelesen habe, als SPD-Kreisrat maßgeblich bei Identität & Image mitwirke. Sie warf Herrn Bülow daraufhin vor, dass ein vergleichbares Vorgehen der CSU sicherlich als Amigo und Filz vorgehalten worden wäre und er ihr ausdrücklich gesagt habe, dass Herr Miosga nichts mit diesem Büro zu tun hätte. Ekkehard Bülow entgegnete, dass Identity und Image mit vielen Büros in Deutschland zusammenarbeitet und Herr Miosga mit einem Leitbild Wörthsee nicht zu tun hätte.

Nun folgte die Abstimmung über die Beauftragung eines Fachbüros zur Erstellung eines Leitbildes. Hier fand sich eine  Mehrheit gegen Bülows Antrag. So wurde anschließend über Konrad Gritschneders Zusatzantrag abgestimmt, ein Leitbild unter Mitwirkung von Frau Hanack zu erstellen. Allerdings müssen vorher noch die Rahmenbedingungen abgesteckt werden, so  z. B. muss man Frau Hanack auch mitteilen, was man von ihr erwartet (Dr. Müller).

Im übernächsten Antrag ging es um einen Mietvertrag zwischen der Gemeinde und dem Trachtenverein. Dabei konnte sich Herr Steinhöfel nicht mit seiner Forderung durchsetzen, der Trachtenverein solle für die nächsten 20 Jahre monatlich 500,- DM für die Nutzung der in Eigenleistung erstellten Räume im Feuerwehrhaus bezahlen. Sowohl Martin Schmötzl, wie auch Martina Jursch verwiesen auf eine Befragung bei anderen Vereinen, die sämtlich höchstens über Veranstaltungserlöse für Unterhaltungskosten von genutzten Räumen mitbezahlten. Genau dies ist aber hier nicht möglich, da die Baugenehmigung eben solche Veranstaltungen untersagt. Wie Martin Schmötzl ausführte werden die Räume des Trachtenvereins ebenso von der Feuerwehr genutzt, deren Finanzierung ja eine hoheitliche Aufgabe ist, weshalb auch eine von Ekkehard Bülow angedachte Beteiligung an den Instandhaltungskosten, nach Konrad Gritschneders Meinung nicht sinnvoll sei, da die Nutzung nicht eindeutig zuordenbar wäre. So wurde also beschlossen, dass der Trachtenverein - in Würdigung der beim Bau erbrachten Eigenleistungen und des sozialen Elements - für 30 Jahre mietfrei bleibt und nur für Schönheitsreparaturen, sowie die von der Gemeinde festzulegenden Nebenkosten aufkommen muss.

Im letzten offiziellen Tagesordnungspunkt wurde beschlossen, den Wörthseeer Wirten die Nutzung der Turnhalle für den  Faschings- und Kinderfaschingsball am 09. und 10. Februar zu gestatten. Hierfür müssen 100 Euro “berappt” und die Reinigungskosten übernommen werden. Auch die Sperrzeitverlängerung bis 03.00 Uhr am 09.02. wurde einstimmig genehmigt.

Unter Verschiedenes wurde auf Antrag von Herrn Gerber (SC Wörthsee) ein “Sportausschuss” gebildet, in dem Herr Bülow, Dr. Müller, Konrad Gritschneder und Hr. Steinhöfel mitwirken werden. Abschließend teilte Frau Marsen dann noch mit, dass der Leiter der Grundschule Wörthsee - Herr Rau - aus gesundheitlichen Gründen offiziell in Ruhestand sei. So muss die Schule wohl längere Zeit ohne Rektor auskommen, denn leider kann die “Interims-Leiterin” Frau Marion Otto den Chefsessel nicht offiziell besteigen, da ein Rektor - nach Aussage von Frau Marsen - vorher nicht Lehrer an der entsprechenden Schule gewesen sein darf. Nun bleibt also, das Ergebnis der Ausschreibung der Schulleiterposition abzuwarten und zu hoffen, dass es Schülern, wie auch Eltern und Lehrern gelingen wird, sich innerhalb relativ kurzer Zeit mit drei verschiedenen Schulleitern und deren Methodik anzufreunden, bzw. diese mitzutragen.

Johann Belle

Aus der Gemeinderatssitzung am 30. Januar- Jetzt wird auf den Tisch gehauen

Wer angesichts der kurzen Tagesordnung glaubte, die Sitzung wäre ebenso kurz hatte sich gründlich getäuscht - Auch auf den Tisch gehauen wurde in der Gemeinderatssitzung schon lange nicht mehr so heftig wie heute.

Wie auch in den vergangenen Sitzungen hatten die Bürger in der Fragestunde keine Fragen an die Mitglieder des Gemeinderates gestellt. Auch der Bericht aus dem nichtöffentlichen Teil der vergangenen Gemeinderatssitzung fiel relativ kurz aus. Hier wurde lediglich berichtet, dass das Ing.-Büro Brücknar mit dem Projekt “Schmutzwasserkanal/Fettabscheider Augustiner” beauftragt wurde.

Nach einigen privaten Bauvorhaben wurde ein Entwurf für den Bebauungsplan am nördlichen Etterschlager Ortsrand vorgestellt. Hier kam man überein,  dass die Baumgruppe in der Grund-
stücksmitte erhalten und als öffentliche Grünfläche ausgewiesen werden soll. Die Bebauung am Ortsrand soll gegenüber dem südlichen Grundstücksteil auf E+D reduziert und wegen eines evtl. Gehweges sollen noch Gespräche mit dem Grundstückseigentümer geführt werden.

Obwohl sich der gesamte Gemeinderat über die Notwendigkeit einer Ortsumgehung für Etterschlag einig war folgte hier eine langwierige Diskussion, an deren Ende leider keine einstimmige Entscheidung stand. Eigentlich waren sich alle Anwesenden einig, dass ein Antrag gestellt werden solle, der die Trassenführung völlig offenläßt: Norden oder Westen, ortsnah oder ortsfern - einziges Problem war dabei der genaue Wortlaut. So wurde letztendlich der Originalantrag gegen 4 Stimmen verabschiedet. Zur Erläuterung: Speziell der LKW- und Busverkehr in Etterschlag hat seit dem Autobahnbau um ca. 100 % zugenommen. Ein weiteres Problem ist, dass der Landkreis FFB die Kreisstrasse bis zur Landkreisgrenze zwischen Etterschlag und Mauern ausgebaut hat und der Landkreis Starnberg hier nachziehen will. Dies geschieht zur Entlastung der überfüllten B 471. Daraus kann man eigentlich nur folgern, dass der Verkehr in Etterschlag weiter stark zunehmen wird. Bedenkt man nun, dass bis zur Realisierung einer - vom Kreis finanzierten Umgehungsstrasse - realistisch ca. 15 Jahre angesetzt werden müssen, darf hier keine Zeit mehr verschwendet werden.

Im 9. Tagesordnungspunkt wurde auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einstimmig beschlossen, bei der Firma Soyer in Etterschlag eine zusätzliche Haltestelle für den öffentlichen Nahverkehr auszuweisen. Damit wird die faktisch bereits genutzte Haltestelle legalisiert und ist so auch versicherungstechnisch abgesichert.

“Richtig freuen” können sich alle Helfer bei der Kommunalwahl am 03. März. Einstimmig wurden folgende “Erfrischungsgelder” festgelegt, die zur Hälfte vom Landkreis übernommen werden:

        40 Euro: Wahlvorstände und deren Stellvertreter
        30 Euro: Beisitzer und deren Stellvertreter
        20 Euro: Wahlhelfer (ab 17:30 Uhr im Einsatz)
        25 Euro: Das Briefwahlteam (ab 16:00 im Einsatz)

Nun dachten  wohl alle Zuhörer: “Jetzt noch der Punkt Verschiedenes und dann ab nach Hause” - Weit gefehlt, denn erst jetzt wurde auf den Tisch gehauen.

Nachdem zunächst auf Einwand der Anlieger die Diskussion und Abstimmung um das Halteverbot im Bereich “Raabe - Weßlinger Str. - Am Steinberg” wiederholt wurde und es nun vorerst beim Ergebnis der vorvergangenen Sitzung bleibt wurde längere Zeit diskutiert, ob und wie denn der Schulbus im Bereich “Obere Seeleite - wenden und halten soll. Letztendlich soll nun an der Oberen Seeleite eine zusätzlich Bushaltestelle ausgewiesen werden, da der Bus dort ohnehin wendet und bislang die Kinder, die dort wohnen, nicht aussteigen lässt, sondern wieder bis zum Taubenweg mitnimmt und die Schüler von dort aus dann wieder zurück zur Oberen Seeleite laufen.

Auf Antrag von Frau Schwebe wurde mit der Gegenstimme von Herrn Polz, der dabei auf den Tisch haute, beschlossen, dass die Gemeinde darauf hinwirkt, dass die jetzige stellvertr. Schulleiterin - Frau Otto - den neuausgeschriebenen Schulleiterposten besetzen soll, auch wenn dies im Beamtenrecht so nicht vorgesehen ist. Es wäre sicher im Sinne von Eltern und Kindern, wenn nach dem ständigen Führungswechsel in der Grundschule endlich etwas Kontinuität einkehren würde. Dafür werden sich jetzt - mit Unterstützung des Gemeinderates - die Schulreferentin - Frau Schwebe - und die Vorsitzende des Elternbeirates - Frau Paulgerg-Muschioll - einsetzen.

Eigentlich sollte mit dem zuletzt behandelten Punkt kein Wahlkampf gemacht werden - doch scheinbar braucht man derzeit sogar dafür noch einen klaren Beschluss. Also wurde nach kaum nachvollziehbarer Diskussion, in deren Verlauf auch Peter Flach auf den Tisch haute,  beschlossen, dass vor der Wahl in Punkto Leitbild keinerlei Aktivitäten mehr erfolgen sollen. Gleich nach der Kommunalwahl - noch im März - soll dann allerdings ein gemeinsames Gespräch zwischen Frau Hanack und den Gemeinderaten initiiert werden.

Johann Belle (aus der Sicht des Zuhörers)

Aus der Gemeinderatssitzung am 20.02.2002 -  Vor der Wahl

Weite Teile der Gemeinderatratssitzung liefen überraschend harmonisch ab. Aber wen wundert´s: am Ende der letzten Sitzung vor der Kommunalwahl kam es dann doch noch zum verbalen Wahlkampfduell der drei Bürgermeisterkandidaten. Doch der Reihe nach.

Wie immer begann die Sitzung mit der Bürgerfragestunde, in der eine Zuhörerin fragte, ob denn für den geplanten Discountmarkt in Etterschlag eine Parkplatzbegrünung vorgesehen wäre. Bgm. Hermann Dorbath antwortete darauf, dass dies im Bebauungsplan geregelt sei und obendrein natürlich die erforderlichen Ausgleichsflächen bereitgehalten werden.

Anschließend wurde aus dem nichtöffentlichen Teil der vergangenen Sitzung bekanntgegeben, dass die Besoldung des künftigen Bürgermeisters, ebenso wie die des derzeitigen, nach A15 ermittelt wird. Zur Erläuterung: In Gemeinden zwischen 3000 und 5000 Einwohnern besteht die Möglichkeit die Besoldung nach A14 oder A15 zu regeln. Wörthsee hat nach neuesten Zahlen 4566 Einwohner mit Erstwohnsitz und ca. 650-700 Bürger, die ihren Zweitwohnsitz in der Gemeinde haben.
Weiterhin gab der Rathauschef bekannt, dass beschlossen wurde, einen kleinen Laserdrucker für die Abteilungen Buchhaltung/Kasse anzuschaffen (der mittlerweile bereits in Betrieb ist), um die bisherigen langen und unproduktiven Wege zur Abholung der Ausdrucke einzusparen.

Nach der diesmal zügigen Behandlung von mehreren privaten Bauanträgen und der Bebauungspläne “Nördlicher Ortsrand von Etterschlag” und “Hotel Fleischmann und Umgebung” wurde ein Antrag der Agenda 21 - Gruppe Umwelt behandelt, die wollte, dass noch vor dem Wechsel des Gemeinderates (Anfang Mai 2002) mit dem Leitbild begonnen werde. Schnell war man sich einig, dass dieser Antrag eigentlich längst überholt ist, da der Gemeinderat bereits in der letzten Sitzung beschlossen hatte, nach der Kommunalwahl, aber noch im März, Frau Hanack zu einem Arbeitsgespräch mit dem Gemeinderat einzuladen. Zu diesem Zeitpunkt waren sich auch die drei Bürgermeisterkandidaten Peter Flach, Ekkehard Bülow und Peter Steinhöfel (Reihenfolge entspricht der Sitzordnung im Gemeinderat v. l. n. r.) noch einig, dass diese Sitzung gemeinsam mit Frau Hanack, dem jetzigen und dem neuen Gemeinderat öffentlich sein sollte und das man beim Leitbild an einem Strang ziehe. Probleme bereitete allerdings die Wahl des Termins, da die “Hauptdarstellerin” Frau Hanack im besagten Zeitraum zwei Wochen im Urlaub ist. Letztendlich einigte man sich auf den 11. April.

Ebenfalls grosse Einigkeit herrschte darüber, auf Antrag von Ekkehard Bülow, die Gemeindeverwaltung zu beauftragen, über die Öffnungszeiten und den Einsatz der Mitarbeiter der Bücherei nachzudenken und evtl. die Bücherei am Mittwoch zu öffnen, wenn ohnehin die Leute schon am Rathaus sind, um den Wochenmarkt zu besuchen. Weiterhin sollten Lesungen für Kinder stattfinden, wozu sich neben Herrn Goldmann auch Peter Flach bereiterklärten. Ein zusätzlicher Öffnungstag für die Bücherei wäre nach Aussage von Hermann Dorbath allerdings problematisch, da hierzu zusätzliches Personal eingestellt werden müßte.

Ein rein formaler und daher auch einstimmiger Akt war die Bestätigung der Wahl der neuen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Etterschlag Christian Knopp und Mario Sauer.

Nächster Punkt war das leidige Thema “Neuer Kindergarten und Baumängel”. Hierzu lag ein Antrag des Elternbeirates vor, der forderte, dass für die Zeit, in der der Kindergarten bedingt durch den Wasserschaden nur provisorisch genutzt werden konnte und die zwangsweise um eine Woche verlängerten Weihnachtsferien, Kindergartenbeiträge in Höhe von 2500,- Euro zurückerstattet werden sollten. Alle Fraktionen waren sich einig, dass den Eltern das Geld im Prinzip zustünde und so wurde die Verwaltung beauftragt, sich mit der zuständigen Versicherung und dem Generalunternehmen in Verbindung zu setzen und Frau Schwebe (die zuständige Referentin) soll vom Elternbeirat eine Aufstellung der aufgeschlüsselten Kosten einholen.

Auch der nächste Antrag drehte sich um den Kindergarten. Im gemeindlichen Kindergarten werden nur Kinder aufgenommen, die das dritte Lebensjahr vollendet haben. Nun beantragten zwei Eltern, die ihre zweijährigen Kinder im Weßlinger Kindergarten “Peterchens Mondfahrt” betreuen lassen, dass dies mit 40% der Kosten bezuschusst wird, denn nur wenn die Gemeinde diesen Zuschuss leistet fließen auch die entsprechenden staatlichen Fördermittel. Da diese 40% bereits ca. 100 Euro je Kind und Monat ausmachten (man vergleiche dies mal mit unseren Beiträgen) beschloss man - auch in Anbetracht der derzeitigen finanziellen Situation - diesen  Zuschuss nicht zu leisten. Die zuständige Referentin (Frau Schwebe) wies weiterhin darauf hin, dass es unter dem Dach der Nachbarschaftshilfe eine Spielgruppe gäbe, die wesentlich günstiger wäre, und sie zwischenzeitlich für eines der in Frage kommenden Kinder einen entsprechenden Platz organisiert hätte.

Auch das neue Schuljahr ist gar nicht mehr so weit weg und so beantragte die Familie Müller (Etterschlag - Holzmüllerhof), dass ihr Kind am Einödhof abgeholt werden soll. Deshalb wird sich die Verwaltung nun Gedanken machen, in welcher Form dies geschehen kann, denn ein großer Schulbus kann am Holzmüllerhof nicht wenden. Und so könnte der Antrag gleich etwas Gutes für alle Etterschlager Schulkinder haben, denn diese werden derzeit bereits um 07.15 Uhr abgeholt, müssen also eigentlich schon unverhältnismäßig früh aufstehen. Die anwesende Antragstellerin hatte aber auch gleich einen Vorschlag bereit: Die Etterschlager Schulkinder könnten mit einem Kleinbus (evtl. sogar dem Gemeindebus) abgeholt werden, während die anderen Kinder in Wörthsee mit einem gemeinsamen Schulbus, der dann aber eine Nummer kleiner und somit auch günstiger sein könnte, gefahren würden.
Nur am Rande: Bairisch zu sprechen führt auch in einer oberbayrischen Gemeinde manchmal zu Mißverständnissen. So wußte, als Bgm. Dorbath von Viertel-Acht sprach, dann doch ein Teil des Gremiums nicht, ob damit “Viertel nach Sieben”, 07.15 Uhr oder gar 08.15 Uhr gemeint war, weshalb Hermann Dorbath fortan von “Sieben Uhr Fünfzehn” sprach. Als gebürtiger Bayer, der auch bairisch erzogen wurde, kann ich nur der Auffassung des Bürgermeisters beipflichten, wonach Viertel Acht eindeutig mit Viertel nach Sieben oder 07.15 Uhr gleichzusetzen ist, wobei ich vor einigen Jahren selbst von einem Erdinger Studienkameraden erfahren konnte, dass dies durchaus regional unterschiedlich gehandhabt wird - Aber in Wörthsee ist Viertel Acht gleich Viertel nach Sieben gleich 07.15 - oder vielleicht doch Dreiviertel vor Acht ?

Abschließend folgte der Punkt “Wahlkampf” (Verschiedenes). Hier wurde es dann richtig laut. Eingeleitet wurde der Streit von Herrn Steinhöfel, der wissen wollte, wie es sich denn eigentlich mit dem Leitbild-Workshop des Gewerbeverbandes Anfang Januar verhalten habe, an dem neben dem CSU-Kandidaten Peter Flach auch Frau Hanack teilgenommen habe. Dazu meinte dann auch Ekkehard Bülow, er verstehe nicht, dass er mit Steuergeldern belehrt würde, dass sein Flugblatt nicht korrekt wäre, währende der Gewerbeverband mit Herrn Flach und Frau Hanack schon eigene Workshops veranstaltet. Peter Flach entgegnete, dass er bereits im Herbst vom Gewerbeverband zu dieser Veranstaltung eingeladen worden sei, lange bevor eine Frau Hanack im Gespräch gewesen sei und, dass diese dem Workshop auch nur am Ende in der Schlußbesprechung beigewohnt hätte. Bürgermeister Dorbath rechtfertigte seine Maßregelung Bülows damit, dass es wohl ein Unterschied sei, ob Peter Flach als Privatperson die Einladung des Gewerbeverbandes wahrnehme oder ob man mit einem Flug- blatt mit dem Thema öffentlich Wahlkampf betreibt. Meine Meinung: Dies alles fand ziemlich lautstark statt und schadet sicher dem Leitbildprozeß mehr als es nützt - schließlich forderte Ekkehard Bülow gar, dass der Gewerbeverband nun eigentlich nicht mehr am Leitbildprozeß teilnehmen dürfte. Hier zog eigentlich Martin Polz das richtige Fazit: “Was geht das eigentlich den Gemeinderat an - geht´s doch naus und macht´s es drauß´n aus”.
Zu diesem Punkt hätte ich - ebenfalls Teilnehmer des besagten Workshops - noch einiges zu sagen, aber obwohl dies neutral aufklären könnte, würde es dann wohl doch zu Recht heißen: “Das ist Wahlkampf “ (Und der hat hier nun wirklich nichts verloren)

Ach ja: Bei dem ganzen Wahlkampf hätte ich fast noch vergessen, dass auch ein Antrag der Wörthseeer Wirte behandelte wurde. Doch auch hier ist keiner wirklich schlauer als vorher: Ob die einheitliche Beschilderung nun blau/weiß oder braun/weiß werden soll ist immernoch offen, und so will nun der Bürgermeister doch nochmal beim Landratsamt und dem Straßenbauamt nachfragen, ob es denn wirklich die amtlich geforderten braunen sein müssen. Vielleicht wäre da doch die Anregung von Peter Flach die richtige gewesen: “Machen wir blaue, die werden sich doch nicht trauen und die wieder abschrauben ?”. Aber wer weiß? (Wenn der Amtschimmel wiehert ...)

Johann Belle - aus der Sicht des Zuschauers

Aus der Gemeinderatssitzung am 13.03.2002 - Wenig Reibungspunkte

Vor sehr spärlich besetzten Zuschauerreihen verlief die Gemeinderatssitzung vor der Stichwahl am kommenden Sonntag sehr ruhig.

So fand sich dann auch kein Zuhörer, der die obligatorische Bürgerfragestunde nutzen wollte um sich mit seinen Fragen an das Ratsgremium zu wenden. Auch die folgenden Tagesordnungspunkte konnten zügig abgehakt werden. Nachdem auch aus dem  nichtöffentlichen Teil der vorhergehenden Sitzung keine spektakulären  Beschlüsse zu verkünden waren - einziges Highlight, war der Beschluss, auf dem Dach des Kindergartens eine Photovoltaikanlage zu errichten - galt es eine Vielzahl privater Bauanträge abzuarbeiten.

Nach dem mittlerweile die letzten Änderungen eingearbeitet worden sind, wurde in dieser Sitzung der Auslegungsbeschluß für den Bebauungsplan/Flächennutzungsplan “ Marken-Dicount-Markt” in Etterschlag verabschiedet. Nun werden auch die Träger öffentlicher Belange nochmals Gelegenheit bekommen, ihre Bedenken und Anregungen zu äußern. Die einzige entscheidende Änderung im neuen Planentwurf war dabei, dass das besagte Gebiet nun “Sondergebiet Lebensmittelmarkt mit untergeordnetem Randsortiment” wird, statt wie ursprünglich geplant ein Mischgebiet. Zwischenzeitlich hat der TÜV seine Stellungnahme hinsichtlich evtl. erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen zur nahegelegenen Wohnbebauung abgegeben. Die eindeutige Aussage des Gutachtens ist, dass keine zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz der Wohnbebauung im Osten des Diskountmarktes vor Lärmemissionen erforderlich sind.

Im 7. Tagesordnungspunkt ging es um eine Petition zum durchgängigen 20-Minuten-Takt der S5 und S6. Bekanntermaßen endet der 20-Minuten-Takt der S5 ja teilweise an der Haltestelle Weßling, so dass es dort zu 20-minütigen Wartezeiten vor der Weiterfahrt nach Steinebach, Hechendorf oder Herrsching kommt. Da obendrein die Fahrtpreise von Steinebach aus stadteinwärts doppelt so hoch liegen, wie von Weßling aus, behelfen sich viele Wörthseer indem sie mit dem Auto nach Weßling fahren und erst dort in den Zug steigen. Manche fahren dann auch gleich bis Germering und besteigen dann erst die S-Bahn. Der MVV wiederum richtet seine S-Bahn-Planung primär nach seinen Verkehrszählungen, wobei doch schon einem Erstklässler einleuchten müsste, dass hier viele zu “Weßlinger S-Bahn-Benutzern” gezählt werden, die eigentlich lieber in Steinebach zusteigen würden. Aber noch gibt es ja Hoffnung, wenngleich derzeit die “Gefahr” besteht, dass Steinebach, Hechendorf und Herrsching noch mehr ins Hintertreffen geraten, da geplant ist, baldmöglichst den 10-Minuten(-Turbo)-Takt bis Weßling einzuführen, die dahinter liegenden Bahnhöfe aber weiterhin im alten Stolpertakt anzufahren. Vor diesem Hintergrund waren sich alle Gemeinderatsmitglieder einig, dass die Petition dem Grunde nach zu unterstützen wäre. Allerdings störte sich die Mehrheit an der Koppelung der Petition mit einer Ablehnung des Transrapid, der Wörthsee eigentlich überhaupt nicht betrifft. Also beschloss man salomonisch, jeder Gemeinderat für sich könne die Petition unterzeichnen, der Gesamtgemeinderat allerdings wird in einem Brief zum Ausdruck bringen, dass er den 20-Minuten-Takt wünscht und gleichzeitig auf die “falschen” Ergebnisse der Verkehrszählung hinweisen, ohne dabei auf den Transrapid einzugehen.

Ab sofort hat Wörthsee mit dem Walchstadter Architekten Oliver Rose einen neuen Feldgeschworenen. Dieser löst nach langjähriger Dienstzeit den 85jährigen Herrn Manhardt ab. Vor der förmlichen Vereinigung ging Bürgermeister Hermann Dorbath auf die zahlreichen Pflichten des Ehrenamtes Feldgeschworener ein. Insbesondere berichtete er vom sogenannten Siebenergesetz, welches besagt, dass Feldgeschworene das Recht haben Grenzzeichen mit eigenen geheimen Zeichen zu versehen. Grundsätzlich unterstützen Feldgeschworene die Arbeit der Vermessungsämter bei Abmarkungen im Gemeindebereich und erhalten hierfür von der Gemeinde eine Aufwandsentschädigung auf Stundenbasis. Eigentlich sollte der neue Feldgeschworene vom Gemeinderat per Zuruf bestimmt werden, doch dieses “Abstimmungserlebnis” blieb den restlichen 4 Zuschauern leider vorenthalten, da man dann doch nur per Handzeichen abstimmte. Übrigens ist ein Feldgeschworener auf Lebenszeit gewählt, doch Herr Rose hat sich dies (frei nach dem Motto “Drum prüfe, wer sich ewig bindet”) sicher reiflich überlegt. - Mir jedenfalls nötigt es Respekt ab, wenn sich jemand so langfristig für ein Ehrenamt zur Verfügung stellt.

Jetzt ist es offiziell: Am Sa./So. 14./15. September findet im und um das Rathaus die “1. Infomesse der Selbstständigen in Wörthsee” statt, dabei darf auch der Sitzungssaal mitbenutzt werden. Obwohl sich alle Fraktionen darüber einig waren, dass sie der Messe grundsätzlich positiv gegenüberstehen war die Höhe des Unkostenbeitrages strittig. Einige Gemeinderäte wollten, da der Gewerbeverband ja Einnahmen aus der Standmiete habe, die Hälfte eines evtl. Überschusses für die Gemeindekasse. Andere wiederum wollten dem noch jungen Verband ruhig einen Grundstock für die nach der Gründung noch leere Kasse zugestehen und, da die Gewerbetreibenden ja schließlich auch Gewerbesteuer zahlten,  nur die Unkosten ersetzt haben. So kam es dann zu einer Abstimmung, ob 50% vom evtl. Überschuss abgeschöpft werden sollten. Dabei konnten sich die Fraktion der SPD, der Grünen und von Dr. Müller nicht durchsetzen und stimmten so in der 2. Abstimmung dafür, dass nur die Unkosten eingefordert werden sollten. Was die Gemeinderäte nicht wissen konnten: Die “Selbstständigen in Wörthsee” haben längst darüber gesprochen, einen Teil eines evtl. Erlöses in ein Gemeindeprojekt zu “reinvestieren”, sprich zu spenden.

Positiv stand der gesamte Gemeinderat, mit Ausnahme von Dr. Müller, einem Antrag von Uttmann von Elterlein gegenüber, demzufolge künftig in Wörthsee die Plakatierung für den Wahlkampf neu geregelt werden soll. Wie schon in anderen Gemeinden sollen dann nur noch einzelne Plakatwände aufgestellt werden, die den Parteien dann zur Verfügung gestellt werden sollen. Wer die Plakatwände allerdings bezahlen soll, bleibt noch festzulegen, zumal Ekkehard Bülöw auf einen Vorschlag von von Elterlein, jede Partei solle halt 1000,- beisteuern nicht ganz zu Unrecht entgegnete, dass die Plakatwände außerhalb des Kommunalwahlkampfes von Parteien genutzt würden, die in Wörthsee nicht aktiv seien und daher auch nichts bezahlen würden. Dies nahm Bürgermeister Dorbath auch gleich zum Anlaß, darauf hinzuweisen, dass am 3. März der Bauhof eingesetzt werden mußte, damit der 50m-Abstand um die Wahllokale plakatfrei gemacht werden konnte, wobei allerdings nur eine Partei ihre Pflicht vernachlässigt hatte. Die Verteilung, Gestaltung und Finanzierung der Plakatwände wird nun in Ausschüssen beraten - eine neue Regelung soll allerdings noch vor der Bundestagswahl in Kraft treten.

Im folgenden Tagesordnungspunkt wurde festgelegt, dass das Erfischungsgeld für die Wahlhelfer am 17. März für die ganztägig geöffneten Wahllokale 15,- Euro betragen wird, für Helfer in den beiden Briefwahllokalen gibt es 10,- Euro.

Die Sportförderung fällt dieses Jahr etwas geringer aus als im vergangenen Jahr, wo es etwas über 13.000,- DM gewesen waren. Dies ist in der etwas geringeren Stundenzahl der Übungsleiter begründet.

Letzter Punkt der öffentlichen Sitzung, die schon gegen 20.45 Uhr endete, war die Einweihung des neuen Kindergartens, die am 27. April um 11.00 Uhr stattfinden wird. Zu diesem Anlass soll ein Zelt aufgestellt werden, da immerhin mit 300 Besuchern gerechnet wird, die im Kindergarten nicht unterzubringen sind. Die Bewirtung wird die Familie Eifler übernehmen, für Getränke sorgt die Familie Wagner (Vereinsgaststätte Walchstadt), für den Kaffee sorgt der Elternbeirat und der Kuchen wird bei der Bäckerei Buchner eingekauft. Ach ja - die Fotodokumentation werde ich übernehmen.

Johann Belle - aus der Sicht des Zuschauers

Wenig Chance auf die Chamionsleague ... (10.4. 2002)

hatten die Zuhörer und die Gemeinderäte angesichts der prall gefüllten Tagesordnung am 10. April. Zumindest die Zuhörer kamen aber wenigstens rechtzeitig zur 2. Halbzeit von Real - Bayern nach Hause. Doch nun zum ernsten Teil.

In der Bürgerfragestunde wollte die künftige Gemeinderätin Frau Grunnert von Bürgermeister Hermann Dorbath wissen, was die Gemeinde bzw. das Landratsamt gegen das vor der Stichwahl am 17. März verteilte gelbe Blatt und die Transparente und Plakate unternehmen wird, bzw. ob die Gemeinde diesbezüglich Anzeige erstatten wird. Bürgermeister Dorbath beantwortete diese Frage mit der Feststellung, dass dies nicht Sache der Gemeinde sei. Gemeinderat Konrad Gritschneder fügte dem noch hinzu, dass schließlich jeder Bürger das Recht hätte, Anzeige zu erstatten. Bezüglich der Maßnahmen des Landratsamtes muss sich die Fragestellerin - nach Aussage von Bgm. Dorbath - direkt an das Landratsamt wenden.

Nun wurde auf Antrag von Dr. Müller der Tagesordnungspunkt 7 vorgezogen, damit wenigstens die anwesenden Sportler rechtzeitig zum Fußballspiel nach Hause kommen könnten. Schließlich ging es in diesem Punkt auch um das geplante und von fast allen Parteien im Wahlkampf versprochene Sportgebäude. Nach dem Sportgespräch mit Mitgliedern des Gemeinderates und des SC Wörthsee hatte sich herausgestellt, dass es sinnvoll wäre, den Sportplatz um 30m zu verlegen. Dann könnte das zu errichtende Sportgebäude gleichzeitig Lärmschutzmaßnahme zwischen der geplanten Mehrzweckhalle, Tennishalle und der  bestehenden Wohnbebauung im Osten sein. Dies bedingt jedoch eine Änderung des bestehenden Bebauungsplanes. Auf Vorschlag von Bürgermeister Dorbath wurde hierzu jedoch in dieser Sitzung noch kein Beschluss gefaßt, da es zunächst erforderlich sei, ein Lärmschutz- gutachten in Auftrag zu geben (was im nichtöffentlichen Teil der Sitzung geschehen solle), da man sonst die planerischen Auswirkungen dieses Gutachtens nicht in die Planung miteinbe- ziehen könne. Er versicherte jedoch, dass dies keine Verzögerung für die Realisierung des Bauvorhabens bedeute und, dass auch nach wie vor der Gemeinderat “mitzieht”. Nachdem die Vertagung dieses Punktes einstimmig beschlossen wurde kehrte man wieder zur normalen Abfolge der Tagesordnung zurück und stimmte über das Protokoll der letzten Sitzung ab.

Aus dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung am 13. März wurde unter anderem bekanntgegeben, dass eine gemeindeeigene Vierzimmerwohnung an eine Familie vergeben wurde.

Nach der Abarbeitung von zahlreichen privaten Bauanträgen wurde einstimmig beschlossen, für den Bereich am St.-Florian-Weg in Etterschlag (hinter dem neuen Feuerwehrhaus) den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan aufzustellen. Gleichzeitig wurden die Aufträge hierfür an den Weßlinger Architekten Rasso von Rebay, bzw. den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum (Flächennutzungsplan) vergeben.

Als größter Dauerbrenner erwies sich wiedereinmal der Bebauungsplan Wörthseeufer. Nach Aussage von Bürgermeister Dorbath wird daran nun schon seit 18 Jahren “rumgebastelt”. Diesmal wurde über eine Stellungnahme des Landratsamtes beraten. Die Vertreter des Landratsamtes hatten mit Vertretern der Gemeinde im Sommer im Rahmen einer Bootsfahrt und nochmals im Januar auf Schlittschuhen die fraglichen Uferbereiche in Augenschein genommen. Die Schlussfolgerungen daraus lagen dem Ratsgremium nun vor. Dabei ging es speziell darum, dass teilweise Wasser in Land umgewandelt worden sei (Aufschüttungen) und dass Grundstücke unzulässig eingefriedet worden seien. Die aus Sicht des Landratsamtes besonders schwerwiegenden Fällen führte das Landratsamt in einem Schreiben an die Gemeinde auf. Dies erfordert, dass im Bebauungsplan teilweise die Wasserlinie zurückgenommen wird. Nach teilweise kontroverser Diskussion wurden alle Anregungen des Landratsamtes aufgenommen. An der Abstimmung durften übrigens die Gemeinderäte Grundler, Jursch, Schmötzl und Holzapfel als Beteiligte nicht teilnehmen und wurden auf Antrag von Dr. Müller auch vom Ratstisch in den Gang “verbannt”.

Im 11. Tagesordnungspunkt wurde die noch junge Satzung des Gemeindekindergartens geändert. Künftig sollen in Ausnahmefällen 3jährige aufgenommen werden, sofern noch Plätze im Kindergarten frei sind. Im Klartext: Nur wenn wirklich nicht alle Plätze mit Vierjährigen, Fünfjährigen und Sechsjährigen besetzt werden gibt es eine Chance, Dreijährige im Kindergarten “unterzubringen”. Jetzt stellte sich noch die Frage, ob die Bezeichnung “Insel Titiwu” für den neuen Kindergarten in die Satzung aufgenommen werden sollte. Dort steht jetzt “Gemeindekindergarten”. Der Name Titiwu stammt aus der Geschichte um “Urmel aus dem Eis” der Augsburger Puppenkiste. Auf der Insel Titiwu wohnen viele verschiedene Tiere, die auch unterschiedliche Sprachen sprechen und doch miteinander leben. Ähnlich soll der Kindergarten eine Insel sein, auf der die Kinder lernen, sich untereinander zu verständigen und Starke mit Schwachen zusammenfinden sollen. In der Satzung bleibt es aber beim “Gemeindekindergarten”, hierüber musste dann auch nicht abgestimmt werden.

Wie geht es weiter mit der kommunalen Parküberwachung?
Die geschäftsleitende Beamtin - Frau Heintel - berichtete über die Bilanz des Jahres 2001. Aufgrund der Änderung des 630,- DM-Gesetzes wurde im Juni 2001 nicht überwacht, da die beauftragte Firma keine Kräfte fand, die die Tätigkeit ausführen wollten. So rechnete die überwachende Firma aus Mühldorf  in Wörthsee im Jahr 2001 im Juli 12,75 Stunden (zzgl. 6 Stunden Anfahrt) und im August 15,50 Stunden (zzgl. 7 Std.  Anfahrt) ab. Die Beschlusslage war eigentlich, dass in den Monaten Juni bis August jeweils 30 Stunden auf die Überprüfung der Parkmoral verwendet werden sollte. Trotzdem standen den 9048,- DM an Kosten 9114,- DM an Einnahmen gegenüber (Bescheide waren über 9570,- DM verschickt worden). Einige Gemeinderäte bemängelten die hohen Kosten für nur wenige Stunden echte Parküberwachung. Dabei fiel vor allem das Missverhältnis von Anfahrtszeiten zu Überwachungszeiten auf. Frau Heintel erklärte dazu, dass die überwachende Firma jedesmal die Fahrt von und nach Diessen in Rechnung stelle wenn sie für zwei oder drei Stunden nach Wörthsee komme. Der Rest der Kosten scheint im System zu liegen, an dem sowohl die Gemeinde Berg, wie auch eine überwachende und eine verwaltende Firma (stellt die Bescheide aus) beteiligt sind. Die Gemeinde Berg bemüht sich derzeit darum, dass eine Firma gefunden wird, die die Überwachungsaufgaben etwas intensiver wahrnimmt - dann könnte auch das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben besser werden. Erst wenn die Entscheidung darüber gefallen ist wird sich der Gemeinderat nochmals mit der weiteren Durchführung der kommunalen Parküberwachung beschäftigen.

Ein rein formaler Akt war die Bestätigung der am 8. März neugewählten Kommandanten der FFW Walchstadt. Einstimmig wurde die Wiederwahl von Martin Polz und die Neuwahl seines Stellvertreters Christian Ginner gebilligt. Der bisherige stellv. Kommandant Lorenz Benedikt Lorenz ist nun Vorstand des Feuerwehrvereines. Allerdings muss Christian Ginner nun möglichst bald einen Lehrgang absolvieren, der ihn zu dieser Funktion befähigt.

Vom 19. bis 21. Juli feiert die FFW Walchstadt ihr 75jähriges Bestehen. Gleichzeitig feiert die Blaskapelle Wörthsee ihr “10-Jähriges”. Damit das Ereignis auch gebührend gewürdigt werden kann wurde die Sperrzeit für die Discoparty im Festzelt am 19. Juli auf 03.00 Uhr verlängert, allerdings muss die Musik schon um 02.00 Uhr leise werden.

Im letzten regulären Tagesordnungspunkt wurde beschlossen, die Bescheide für bislang zinslos gestundete Erschließungsbeiträge für die Bullachstr. aufzuheben. Bereits im Jahr 1977 wurde dort ein Teil der Straße ausgebaut. Nach Einsprüchen wurden dann 1979 die Erschließungsbeiträge gestundet bis eine weitere Straße ausgebaut ist. Dies ist aber bislang nicht geschehen und so wurden - nachdem dies der Rechnungsprüfungsausschuß wiederholt bemängelt hatte - die Bescheide jetzt einstimmig aufgehoben. Bürgermeister Dorbath räumte auch ein, dass diese wohl rechtswidrig gewesen seien.

Unter Verschiedenes wurde über den Ablauf der morgigen Leitbildveranstaltung gesprochen. Dazu erfahren Sie unter Aktuelles morgen mehr. Weiter wurde einer Sperrzeitverkürzung für Raabes Wirtshaus stattgegen. Der dortige Wirt hatte für eine geschlossene Veranstaltung (Hochzeit) eine Sperrzeitverkürzung bis 04.00 Uhr beantragt, da viele Gäste von “außerhalb” kämen, die mit der ersten S-Bahn nach Hause fahren wollten. Ab 03.00 Uhr darf es allerdings keine Musik mehr geben. Weiter soll das Behinderten-WC am von der Fam. Wagner gepachteten Kiosk auf seine behindertengerechte Ausstattung überprüft werden und über einen evtl. Anbau an dem ohnehin renovierungsbedürftigen Kiosk nachgedacht werden, da eine Umkleidekabine bereits als Stauraum benutzt werden muss.

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Jetzt heißt es Abschiednehmen
(Aus der Sitzung am 24.04.2002)

Ausgerechnet die letzte Sitzung des scheidenen Gemeinderates konnte Bürgermeister Hermann Dorbath aufgrund seines tragischen Badezimmerunfalles nicht leiten. Sein Stellvertreter Paul Grundler durfte jedoch berichten, dass er sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung befindet.

Wie nicht anders zu erwarten, war die Tagesordnung ausgesprochen kurz. Aber beginnen wir von vorn.

Die Bürgerfragestunde wollte keiner der Anwesenden nutzen, um Fragen an den Gemeinderat zu stellen.

Aus dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung vom 10. April berichtete Frau Heintel unter anderem, dass für die Entwässerungsplanung von Etterschlag ein Ingenieurvertrag mit der dem Ing.-Büro Gebauer aus Krailling abgeschlossen wird. Das Büro Gebauer soll eine Planung für die sog. grosse Lösung (= großräumige “Entsorgung” des Tagwassers im Norden von Etterschlag) erarbeiten. Außerdem wurde das erforderliche Lärmschutzgutachten für die Änderung des Bebauungsplanes “Sportgelände” in Auftrag gegeben.

Nach der Abarbeitung einiger privater Bauvorhaben, bei denen es fast ausnahmslos zu einstimmigen Abstimmungsergebnissen kam, ging es im eigentlich einzigen Tagesordnungspunkt von öffentlichem Interesse um den Bebauungsplan “Markendiscountmarkt”.
Hier standen die Bedenken und Anregungen der Träger öffentlicher Belange zur Diskussion.

Zwei Stellungnahmen standen dabei im Mittelpunkt. Dies war einmal die Regierung von Oberbayern, die forderte, dass die Verkaufsfläche von 750 m2 auf unter 700 m2 und die Geschoßläche von 1240 m2 auf max. 1200 m2 reduziert werden sollten. Hintergrund ist, dass die Gemeinde Wörthsee im Landesentwicklungsplan (LEP) weder als Klein- noch als Unterzentrum ausgewiesen ist. Per Definition, bzw. aktueller Rechtssprechung ist aber ein Diskountmarkt mit mehr als 700 m2 Verkaufsfläche oder mehr als 1200 m2 Geschoßfläche ein sog. Einzelhandelsgroßprojekt und ein solches steht laut LEP erst einem Klein- oder Unterzentrum zu. Das Ratsgremium wollte aber weder die Verkaufsfläche, die bereits vorher von 850 auf 750 m2 reduziert worden war, noch die Geschoßfläche weiter verringern. Nun wird damit argumentiert, dass es in den Nachbargemeinden bereits eine ausreichend große Dichte an Einzelhandelsmärkten gibt und auch die 58 ausgewiesenen Stellplätze eindeutig für eine ortsbezogene Versorgung durch den geplanten Discountmarkt sprechen.

Schwerwiegender, da auch zeitverzögernd, ist ein Einwand des Bund Naturschutz, dessen Forderung darin besteht, dass das Projekt erst einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach den FFH-Richtlinien unterzogen werden muss. Das FFH-Gebiet (FFH=Flora-Fauna-Habitat) Nummer 7933-301.01 (Schluifelder Moos und Bullachmoos)  beginnt in ca. 60 m Entfernung vom Umgriff des Bebauungsplanes. In buchstäblich letzter Minute konnte die Gemeindeverwaltung dazu eine Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde (Sitz im Landratsamt) bekommen, die dazu riet einen Beschluss zu Bebauungsplan und Flächennutzungsplan auszusetzen bis die geforderte Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgt ist. Diese wiederum muss nun scheinbar von der Gemeinde in Auftrag gegeben werden. Anscheinend wurde eine solche Prüfung aber auch noch nie durchgeführt hat, da über das Prozedere offensichtlich auch bei der Unteren Naturschutzbehörde noch Schulterzucken vorherrscht. Dies sind eben die Auswirkungen, wenn die EU unter Strafandrohung (wie im Fall Deutschland geschehen) FFH-Gebiete von den Mitgliedsstaaten eingefordert, ohne vorher per Ausführungsbestimmungen zu regeln, was damit eigentlich “anzufangen” ist. Einige Bürger werden wohl noch nichteinmal wissen, dass ihre Grundstücke in FFH-Gebieten liegen und auch die Gemeinde wird da im Einzelfall kaum Auskunft erteilen können, da das zugehörige Kartenmaterial von derartiger Güte ist, dass es schon einiger Detektivarbeit bedarf festzustellen, welches Grundstück denn FFH-Gebiet ist und welches nicht. Nun wird aber wohl ein Gutachter dafür bezahlt werden müssen, dass er feststellt, ob durch den geplanten Diskountmarkt beispielsweise der Schutz der Zwerglibelle in Frage gestellt wird - eine Frage, die eigentlich am Anfang des Prozesses geklärt hätte werden sollen, nicht an dessen Ende. Aber wie gesagt, hier trifft die Gemeinde keinerlei Schuld. [Mehr über FFH-Gebiete]

Durch diesen Einwand konnte leider auch noch kein Satzungsbeschluß gefaßt werden.

Auf Antrag von Uttmann von Elterlein wurde der Punkt “Verschiedenes” vorgezogen, da man ja schlecht zuerst die Gemeinderäte öffentlich verabschieden und dann noch über Anträge beraten könne.

Die einzige Frage unter diesem Tagesordnungspunkt kam von Frau Gahn, die vom zukünftigen Bürgermeister Peter Flach wissen wollte, wer denn das Bier am ersten Mai bezahlen solle - die Gemeinde oder er persönlich. Schließlich hatte Sie doch in der Zeitung gelesen, dass er am ersten Mai nicht mit leeren Händen, sondern mit Freibier kommen wolle. Flach antwortete darauf, dass er nur die Tradition fortsetzen werde, denn die Gemeind habe schließlich jedes Jahr ein paar Maß Freibier für die “Maibaumaufsteller” hingestellt und dabei werde es auch bleiben.

Vor der Verabschiedung der ausscheidenden Gemeinderatsmitglieder zückte Uttmann von Elterlein noch eine Karte mit Genesungswünsche für Bürgermeister Hermann Dorbath auf der alle Gemeinderatsmitglieder und Zuhörer unterschrieben.

Abschluss der Sitzung war die Verabschiedung der Gemeinderatsmitglieder, die im nächsten Gemeinderat nicht mehr “mitmischen” werden, durch Paul Grundler. Immerhin werden bei der nächsten Sitzung am 8. Mai neun neue Gemeinderäte am Ratstisch platznehmen. Mit einem Blumenstrauß wurde auch die geschäftsleitende Beamtin - Frau Heintel - für ihre Arbeit in der Gemeindeverwaltung “belohnt”. Der 2. Bürgermeister Paul Grundler wiederum wurde von Uttmann von Elterlein “in den  Ruhestand geschickt”, der diese Aufgabe - wie er betonte - einzig aufgrund seines Alters, keinesfalls wegen seiner Verdienste verrichten durfte. Der einzige Verein, der die Gelegenheit nutzte, um sich bei den Mitgliedern des Gemeinderates zu bedanken, war die Nachbarschaftshilfe Wörthsee.


Sie nehmen Abschied: Von links nach rechts
Stehend: Martin Bauer, Martin Polz, Paul Grundler, Roswitha Holzapfel
Sitzend: Roswitha Gahn, Bärbel Marsen, Annette Keszler, Kai Müller
Fehlend: Hermann Dorbath und Peter Flach (zukünftig Bürgermeister)

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Diskussion um Referenten und Ausschüsse
(Aus der Sitzung am 08.05.2002)

Der neue Bürgermeister eröffnete die konstituierende Sitzung des Gemeinderates mit den Worten “Ich bin jetzt seit dem 1. Mai im Amt und muss sagen, es macht Freude”. Vor dem ersten Tagesordnungspunkt, seiner Vereidigung, bedankte sich Flach bei den anwesenden Hermann Dorbath und Paul Grundler, sowie auch bei der geschäftsleitenden Beamtin Frau Heintel für ihre Arbeit für die Gemeinde. Für die kommenden sechs Jahre versprach er Ehrlichkeit, Offenheit und Gemeinsamkeitsgefühl zu den bestimmenden Themen zu machen. Die Gemeinde soll künftig helfen, Wünsche der Bürger zu verwirklichen, statt zu sagen: So geht es nicht. Parteipolitik solle hinten angestellt werden und die Bürger sollen nicht das Gefühl haben, es gäbe Opposition und Regierung. Dieser Wunsch ging allerdings in dieser Sitzung noch nicht in Erfüllung.

Es folgte die Vereidigung des 1. Bürgermeisters Peter Flach durch den dienstältesten Gemeinderat Uttmann von Elterlein. Dieser wiederum vereidigte anschließend die neuen Gemeinderäte und -rätinnen Frau Grunert, Frau Kögel, Frau Muggenthal, Herrn Polz, Frau Rose-Gubelt, Herrn Schnorfeil, Frau Schwartz, Herrn Wihan und Herrn Zobel.

Einstimmig wurde im folgenden Tagesordnungpunkt beschlossen,, dass Wörthsee auch künftig keinen 3. Bürgermeister bekommt. Nun ging es um Vorschläge, für die Wahl des 2. Bürgermeisters. Barbara Schwebe schlug Konrad Gritschneder mit der Begründung vor, dass die Vergangenheit gezeigt habe, wie wichtig es ist, dass 1. und 2. Bürgermeister harmonisch zusammenarbeiten, außerdem habe Konrad Gritschneder bewiesen, dass er parteiübergreifend, ausgleichend und integrierende wirke. Arthur Schnorfeil hingegen warb um Stimmen für Ekkehard Bülow. Der Führer der zweitgrößten Fraktion könne mit viel Erfahrung aus dem Kreistag aufwarten, die die Gemeinde sicherlich gut gebrauchen könnten. Zudem sprach er noch davon, dass es auch gelte Brücken zu bauen und die Wahl Bülows zum 2. Bürgermeister das richtige Zeichen hierfür wäre. Ekkehard Bülow selbst erklärte, dass es ihm nicht leicht fiele sich zur Verfügung zu stellen, aber auch er sehe in seiner Wahl das richtige Zeichen und Brücken baue man schließlich nicht am Ufer entlang. Auch beteuerte er im Fall seiner Wahl seine Loyalität gegenüber Flach.

Nach zwei weiteren Wortmeldungen von Christine Rose-Gubelt und Peter Steinhöfel, die ebenfalls Ekkehard Bülow unterstützten, folgte der Gang in die eigens aufgestellte Wahlkabine (der 2. Bürgermeister wird geheim gewählt). Das Ergebnis konnte nicht wirklich überraschen: Konrad Gritschneder wurde mit 10:7 Stimmen (ein Stimmenverhältnis, das im Laufe der Sitzung noch häufiger auftauchen sollte) zum 2. Bürgermeister gewählt und anschließend von Peter Flach vereidigt.

Anschließend sprachen die örtlichen Geistlichen Elmar Schnitzler (kath.) und Christoph Breit (evang.) und beteten zusammen mit den zahlreich anwesenden Zuhörern und den Mitgliedern des Gemeinderate das “Vater Unser”.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat anschließend, dass Hermann Dorbath die Ehrenbezeichnung “Altbürgermeister” verliehen wird.

Eine reine Formalie war die Bestellung von Peter Flach zum Eheschließungsstandesbeamten. Im Gegensatz zum Vollstandesbeamten beschränken sich seine Befugnisse auf die für eine Eheschließung erforderlichen Tätigkeiten.

Mehr Diskussionsstoff bot da schon die Bestimmung und Besetzung der Ausschüsse. Lange wurde diskutiert, ob die Verteilung nach D´Hont oder nach Hare Niemeier gerechnet werden sollte. Arthur Schnorfeil brachte es auf den Punkt: Zuerst sollte die Ausschussstärke beschlossen werden, da sich dann unter Umständen dieses Problem überhaupt nicht mehr stelle, da bei beiden Verfahren die selbe Sitzverteilung herauskomme. Für die CSU beantragte Barbara Schwebe, dass die Ausschüsse mit 8 statt 7 Mitgliedern besetzt werden sollten (jeweils + Bürgermeister), da dadurch keine Stimmengleichheit einstehen könne. SPD und GRÜNE hingegen forderten 6 Ausschussmitglieder. Mit 10:7 Stimmen wurde beschlossen, dass künftig 8 Gemeinderäte in den Ausschüsse sitzen werden (Ausnahme Rechnungprüfungsausschuss mit 7 Mitgliedern). Ebenfalls mit 10:7 Stimmen wurde beschlossen, die Verteilung nach De Hont festzulegen. Daraus wiederum ergibt sich nun folgende Besetzung der Ausschüsse:
4 Sitze - CSU
2 Sitze - SPD
1 Sitz - Grüne
1 Sitz - FBW/PUW (Ausschussgemeinschaft)
Zuvor waren Ekkehard Bülow und Peter Steinhöfel mit ihren Angeboten an Hannelore Schwartz gescheitert, ihr und Uttman v. Elterlein jeweils einen Sitz zur Verfügung zu stellen, wenn Sie auf eine Ausschussgemeinschaft verzichten.

Zum Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschuss wurde einstimmig Arthur Schnorfeil gewählt.

Folgende Ausschüsse wird es in den kommenden sechs Jahren geben:
Ausschuss für Bauangelegenheiten, Bauleitplanung und Straßenbau
Franz Polz, Martin Schmötzl, Barbara Schwebe, Bernd Zobel, Christine Muggenthal, Ekkehard Bülow, Uttmann von Elterlein, Frau Grunert

Ausschuss für Umwelt und Verkehr
Robert Wihan
, Martin Schmötzl, Franz Polz, Konrad Gritschneder, Christine Muggenthal, Christine Rose-Gubelt Peter Steinhöfel, Uttmann v. Elterlein

Finanz- und Personalausschuss
Franz Polz, Konrad Gritschneder, Martina Jursch, Martin Schmötzl, Arthur Schnorfeil, Ekkehard Bülow, Peter Steinhöfel, Hannelore Schwartz

Ausschuss für Soziales, Kultur, Schule, Kindergarten, Hort und Sport
Konrad Gritschneder, Martina Jursch, Robert Wihan, Barbara Schwebe, Christine Rose-Gubelt, Christine Muggenthal, Frau Kögel, Hannelore Schwartz

Rechnungsprüfungsausschuss
Bernd Zobel, Martina Jursch, Martin Schmötzl, Arthur Schnorfeil, Ekkehard Bülow, Peter Steinhöfel, Hannelore Schwartz

Einen Ferienausschuss wird es künftig nicht mehr geben, auch die Bildung eines Tourismus- ausschusses wurde einstimmig abgelehnt. Die Bildung eines Leitbildausschusses wurde zurückgestellt, bis dies wirklich erforderlich wird.

Es folgte die Wahl der Referenten, dies sind:

Referent für Wasser und Straßenbau: Uttmann v. Elterlein
Umweltreferent: Peter Steinhöfel
Finanzreferent (ohne Liegenschaften): Franz Polz
Jugendreferentin: Christine Muggenthal
Kulturreferentin: Martina Jursch
Referentin für Schule und Hort: Christine Rose-Gubelt
Kindergarten und Beauftragte für Kinder im Vorkindergartenalter: Barbara Schwebe
Bauhof: Martin Schmötzl
Sportreferent: Robert Wihan:
Gewerbe und Tourismus: Hannelore Schwartz
Mangels gemeindeeigener Hochbaumaßnahmen wurde beschlossen, keinen Baureferenten zu bestimmen und dies nötigenfalls von Fall zu Fall zu tun. Für den Posten des Sozialreferenten konnten sich weder die vorgeschlagene Frau Kögel erwärmen, die den Posten gerne der “CSU überlassen” wollte, noch die von ihr daraufhin vorgeschlagene Frau Schwebe, die ihre Zuständigkeit für den Kindergarten behalten wollte. Peter Flach will jetzt versuchen in Einzelgesprächen noch jemanden zu überzeugen.

Zuletzt wurden dann noch die Verbandräte bestimmt, dies sind:

Zweckverb. zur Abwasserbeseitigung Ammersee-Ost
v. Elterlein, Steinhöfel  
Zweckverb. Für weiterführende Schulen im Landkreis
Rose-Gubelt, Muggenthal
Zweckverb. F. Sozialen Wohnungsbau
v. Elterlein  
Touristikverband Starnberger Fünf-Seen-Land
Schwartz, Jursch 

Im nachträglich aufgenommenen Tagesordnungspunkt Verschiedenes wurde einstimmig beschlossen, nicht am Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” teilzunehmen, da hierfür eigentlich 2 Jahre Vorlauf erforderlich wären. Die Teilnahmeerklärung müsste jedoch schon zum 1. Juni erfolgen.
Ekkehard Bülow schließlich wollte wissen, was die Gemeinde bezüglich der in der Freinacht gelegten 12 km langen weißen Spur zwischen seinem Haus und dem Haus von Frau Singer zu tun gedenke. Vor seinem Haus sei dies nur eine Verschandelung, auf der Straße aber könnte dieser Strich mit dem Mittelstreifen verwechselt werden. Flach versprach ihm, mit dem Straßenbauamt zu sprechen, ob und wie dieser Strich entfernt werden könne. Da es sich um eine Kreisstraße handelt ist dieses hierfür zuständig.

Die Sitzung endete gegen 21.50 Uhr.

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Streichkonzert - Oder Sparen tut weh
(Aus der Sitzung am 05.06.2002)

Bürgermeister Peter Flach eröffnete die Sitzung des Gemeinderates mit der Bürgerfragestunde, in der es auch diesmal keine Fragen aus den Reihen der Zuhörer gab.

Aus den nichtöffentlichen Sitzungen vom 24.04. und 08.05. wurden folgende Beschlüsse bekanntgegeben:
- Der Abschluß eines Pachtvertrages mit dem Trachtenverein D´Donarbichler gegen 20 Euro monatlicher Nebenkostenbeteiligung
- Die Anerkennung der Defizitabrechnung des BRK Kinderhortes
- Die Zustimmung des Gemeinderates zu einem VGH-Vorschlag zum “Verfahren Jugendhaus” - das Verfahren ruht derzeit.

Den größten Teil der Sitzung beanspruchten die Haushaltsfinanzen. Zunächst wurde das Ergebnis der Jahresrechnung 2001 vorgelegt und von der Gemeindekämmerin Frau Ullrich in souveräner Manier erläutert. Die Jahresrechnung wurde einstimmig genehmigt. Anschließend wurden die Haushaltsüberschreitungen für das vergangene Jahr abgesegnet - ebenfalls einstimmig. Zu Haushaltsüberschreitungen kommt es, da viele Posten zu Beginn eines Jahres nur geschätzt werden können und so wird eben manchmal auch zu wenig einkalkuliert. Das Ergebnis der Jahresrechnung 2001 wird am 19.6. der Rechnungsprüfungsausschuss unter Leitung von Arthur Schnorfeil überprüfen. Der Schuldenstand zum 31.12.2001 betrug 6.824.589,74 DM. Darin nicht enthalten sind die Kosten für den Kindergarten, der außerhalb des Haushaltes über ein Kontokorentkonto finanziert wird. Die Kosten für den Gemeindekindergarten belaufen sich nach Angabe von Herrn v. Elterlein derzeit auf rund 860.000 Euro und sind im Jahr 2004 fällig.

Schnell stellte sich heraus, dass sich der Schuldenberg auch 2002 weiter erhöhen wird. Immerhin 654.546,20 Euro wird die geschätzte Neuverschuldung betragen. Hierfür verantwortlich sind neben sinkenden Gewerbesteuereinnahmen und laufenden Baumaßnahmen, die noch vom vorigen Gemeinderat begonnen wurden, in erheblichem Maß auch die Personalkosten. Frau Ullrich führte aus, dass es beispielsweise nicht mehr möglich sei, Personal auf 325 Euro-Basis zu beschäftigen. Vielmehr müssen jetzt auf Tarifbasis Stundenlöhne bezahlt werden, was aber gleichzeitig Urlaubs- und Weihnachtsgeld und ab nächstem Jahr auch eine Zusatzversorgung mit sich bringt. Es ist also weiterhin mit steigenden Personalkosten zu rechnen. Somit wird sich die Pro-Kopf-Verschuldung bis 31.12.2002 um ca. 140 Euro auf rund 907 Euro erhöhen. Zum Vergleich: der Landesdurchschnitt beträgt 652,41 Euro (allerdings gemessen am Jahr 2000, damals lag unsere Pro-Kopf-Verschuldung ebenfalls bei ca. 670 Euro)

Der Gemeinderat und gemeindliche Steuerberater Franz Polz hat mittlerweile begonnen, gemeinsam mit Frau Ullrich nach Möglichkeiten zu suchen, die Einnahmensituation zu verbessern. Er nannte dort die evtl. Erhöhung der Hebesätze für Grundsteuer auf 320% wie in Inning und auch die mögliche Anhebung des Wasserpreises auf 1 Euro je m3. Alleine letzteres würde rund 27.000 Euro in die Kasse bringen. In der darauf folgenden Diskussion wies Ekkehard Bülow darauf hin, dass der Wasserpreis beim letztenmal immerhin von 0,90 DM auf 1,80 DM gestiegen sei und dort auch ein gewisser sozialer Aspekt zu berücksichtigen wäre. Immerhin sei der Wasserpreis wesentlich stärker gestiegen als die Löhne und Gehälter im gleichen Zeitraum.  Nach Aussage von Uttmann v. Elterlein wäre von der letzten Kalkulation ein Preis von 1,05 Euro/m3 jedenfalls gedeckt. Man einigte sich darauf, den Wasserpreis neu zu kalkulieren und dann nochmals darüber zu sprechen.
Polz führte weiter aus, dass künftig objektbezogene Kalkulationen für jedes gemeindeeigene Objekt, wie z. B. die Friedhöfe oder den Augustiner am Wörthsee durchgeführt werden müssen, nur so wisse man, was welches Objekt bringt und kostet und kann die nötigen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Weiter wies er darauf hin, dass zukünftig die Gewerbesteuer teilweise auf die Einkommenssteuer anrechnenbar sein wird (Ausnahme GmbH) und auch dort weitere Steuerausfälle drohen.

Laut Ekkehard Bülow hat der Landkreis diesesmal erstmals Widerspruch gegen die Bezirksumlage eingelegt. Dies betrifft auch ganz vital die Gemeinde, denn die Kreisumlage - einer der größten Kostenfaktoren - resultiert fast zur Hälfte aus der Bezirksumlage, die der Landkreis an den Bezirk Oberbayern weitergeben muss. Da aber der Bezirk in den schlechten Jahren Rücklagen gebildet habe, der Landkreis aber nicht wird sich die schlechte Ertragslage bei der Kreisumlage noch verstärkt auswirken. Bülow schlug auch vor, bei Krediten eine Wettbewerbssituation zwischen den Banken herzustellen und so zu versuchen, den Verzicht auf evtl. Vorfälligkeitsentschädigungen zu erreichen. Damit könnten die derzeitigen niedrigen Marktzinsen für Umschuldungsaktionen genutzt werden.

Frau Ullrich erläuterte daraufhin, dass bei den meisten Krediten derzeit ohnehin nur 4,5 bis 4,8% Zinsen bezahlt würden und bei allen anderen Krediten die Vorfälligkeitsentschädigungen so hoch wären, dass sich Umschuldungen nicht lohnen. Gespräche mit den Banken habe es diesbezüglich bereits gegeben, es habe sich jedoch leider gezeigt, dass keine Bank bereit wäre auf Vorfälligkeitsentschädigungen zu verzichten.

Einig war man sich, den Bebauungsplan “Griesfeld” in Walchstadt ganz neu anzupacken und sich künftig in gemeinsamen Gesprächen auf ein Abschöpfungsmodell zu einigen, damit bei Neuausweisung von Baugebieten die Nutznießer an den Folgekosten, wie etwa Kindergartenplätzen beteiligt wären.

Nun folgten Fragen zum Haushalt 2002, der ab sofort bei der Gemeinde ausliegt und jedem Bürger öffentlich zugänglich ist. Es empfiehlt sich allerdings etwas Zeit mitzubringen, denn das Gesamtwerk ist immerhin mehr als 250 DIN A4-Seiten stark.
Speziell Frau Kögel und Herr Steinhöfel hatten einige Fragen zu Einzelpunkten des Haushaltes, der bereits im Finanzausschuss unter Mitwirkung aller Fraktionen vorberaten und meist einstimmig gebilligt worden war. Frau Ullrich war jedoch bestens vorbereitet und konnte fast alle Fragen aus dem Stegreif beantworten. Größere Diskussionen gab es einzig bei den Reduzierungen der Zuschüsse für Konzertverein, Musikschule Gilching und Volkshochschule. Peter Steinhöfel und auch Ekkehard Bülow wiesen darauf hin, dass für den Konzertverein eine Reduzierung des Zuschusses von 5000 DM auf 1500 Euro unter Umständen existenzbedrohend sein könne. Bülow habe jedoch auch vom Landkreis Zuschüsse für den Konzertverein beantragt, denn die Leistungen des Vereins seien außerordentlich und würden weit über die Gemeindegrenzen genutzt. Sollte dieser Zuschuss fliesen könnte der Konzertverein evtl. auch mit einem reduzierten Gemeindezuschuss über die Runden kommen. Martin Schmötzl wies darauf hin, dass der Konzertverein eigentlich nur eine Anschubfinanzierung bekommen hätte sollen und daher auch 1500,- Euro schon sehr viel Geld seien. Der Zuschuss für die Musikschule Gilching soll von 23.000 Euro auf 15.000 Euro reduziert werden, was nach Aussage von Ekkehard Bülow natürlich besonders schwer wiege, da diese eigentlich schon seit Jahren um eine Erhöhung kämpfe. Obendrein hängen die staatlichen Zuschüsse für die Musikschule davon ab, wieviel Zuschüsse die Gemeinden leisten. Hier gab Martin Schmötzl zu bedenken, dass aus der ganzen Hauptschule Wörthsee nicht ein Kind die Musikschule Gilching besuche, vielmehr gingen die meisten nach Herrsching. Die Musikschule Herrsching jedoch erhält keinerlei Unterstützung aus Wörthsee.
Bürgermeister Flach beschloss die Diskussion um die Zuschüsse mit der Aussage, dass man für den Fall, dass ein Verein wirklich in seiner Existenz bedroht sei, noch mit sich reden lasse, es müssten jedoch Zeichen gesetzt werden.

Letztendlich wurde der Haushalt 2002 samt Anlagen und Satzung einstimmig beschlossen.
[Details zum Haushalt gibt es hier]

Nach der Abarbeitung einiger privater Bauanträge ging es im sechsten Tagesordnungspunkt um einen Antrag der Firma Padberg auf Änderung des Bebauungsplanes für das bestehende Gewerbegebiet Etterschlag West. Die Firma Padberg will das ihr laut Bebauungsplan zustehende Baurecht ausnutzen. Dann jedoch reichen die vorgesehenen Stellplätze nicht. Damit Mitarbeiter und Kunden nicht auf den Straßen parken hat man das Gebiet westlich des Gewerbegebietes für 30 Jahre gepachtet und will dort auf ca. 5900 m2 einen Parkplatz errichten. Dem Antrag der Firma Padberg wurde gegen die Stimme von Ekkehard Bülow stattgegeben. Dieser war der Meinung, dass man doch zunächst einmal die Begrünung als Abgrenzung zu Etterschlag fertigstellen solle bevor man schon wieder erweitert. Bgm Flach entgegnete, dass die Begrünung einerseits auf dem Gelände der Fa. Padberg weitestgehend fertiggestellt sei andererseits auch noch viele Pflanzen gelagert wären, die jedoch erst im Herbst gepflanzt werden könnten.

Ein Antrag der Anliegerschaft in der Rosengasse zu Anbringung von Spiegeln an der Ausfahrt Rosengasse wurde zurückgestellt. Zunächst soll versucht werden, die Anlieger zu bewegen, ihre Hecken auf das zulässige Maß zurückzuschneiden um dann zu prüfen, ob dadurch die Ausfahrtsituation verbessert werden kann.

Die Eltern der Kinder im Gemeindekindergarten werden keine Entschädigung für die Schließung/Reduzierung des Kindergartenbetriebes durch den Wasserschäden, bzw. den Ersatz der Treppe erhalten. Die errechneten 1700 Euro können nicht gegenüber Versicherung oder Bauträger geltend gemacht werden, da diesbezügliche Schadensersatzansprüche der Eltern gegenüber der Gemeinde in der Kindergartensatzung ausgeschlossen sind. Da jedoch folglich der Gemeinde kein Schaden entstanden ist tritt auch die Versicherung nicht ein. Die Gemeinde will jedoch als “Good Will” eine Spende für den am Kindergarten gepflanzten Rollrasen leisten.

Unter Punkt 11 - Der Bürgermeister informiert - verteilte Peter Flach eine Liste mit neun Mitgliedern der Projektgruppe für das Leitbild. Frau Hannack hatte diese 9 Personen nach persönlichen Gesprächen aus 19 Personen nach 7 Kriterien ausgesucht. Für die Workshops liegen 65 Bewerbungen vor. Da mit Frau Jursch und Frau Schwartz zwei Gemeinderatsmitglieder fehlten und die Abstimmung über die Projektgruppe nicht auf der Tagesordnung stand, konnte über diese Liste nicht wirksam abgestimmt werden. Ekkehard Bülow wollte, dass die Projektgruppe von einer Vollversammlung völlig transparent bestimmt wird, nicht von Frau Hannack ausgesucht und dann vom Gemeinderat abgesegnet wird. Peter Steinhöfel fehlte außerdem Hans Fröhr auf der Liste, der sich - wie er wisse - beworben hätte, jedoch nicht einmal auf der Bewerberliste steht. Ekkehard Bülow wiederum fehlte Frau Dr. Ofer. Da man ja ohnehin nicht wirksam abstimmen konnte einigte man sich darauf, Frau Hannack Zustimmung zu signalisieren, falls man noch 2 oder 3 Personen nachträglich aufnehmen könnte und die Zusammensetzung der Projektgruppe in der nächsten Sitzung dann offiziell zu bestätigen.

Leider musste Bürgermeister Flach die Bürger darüber in Kenntnis setzten, dass Herr Bösl den Antrag auf die Errichtung eines Nettomarktes zurückgezogen hat. Wie berichtet konnte in der Sitzung am 24. April der Bebauungsplan auf Grund eines Einwandes des Bund Naturschutz bezüglich eines Umweltverträglichkeitsgutachtens nicht abgeschlossen werden. Hauptgrund für den Rückzug Bösels soll aber sein, dass das Grundstück teilweise mit Bauschutt aufgefüllt wurde und das Wasserwirtschaftsamt zur Auflage gemacht hat, dass die Grundstücksentwässerung durch diese Schicht hindurchgeführt werden muss. Ob und wie es nun mit dem Gelände weitergeht ist leider noch nicht ganz klar. Vermutlich wird es jedoch neu ausgeschrieben werden.

Unter Verschiedenes berichtete Barbara Schwebe, dass der Gemeindekindergarten mit 69 Kindern fast voll ist, im Pfarrkindergarten jedoch einige Kinder für die dritte Gruppe fehlten, die mind. 15 Kinder umfassen müsse. Da das Defizit des Pfarrkindergartens laut Vertrag die Gemeinde übernehmen müsste ist Frau Schwebe bemüht, dass sie noch Kinder aus dem Hort und evtl auch aus Hechendorf, wo ca. 30 Kinder keinen Platz bekommen, “organisieren will”.

Abschließend lud Konrad Gritschneder noch zu einer Wiederholung des Waldbrunnfestes am 13. Juli ein. Letztes Jahr waren anlässlich der 50 Jahr-Feier zwischen 3000 und 4000 Mark für einen Dorfbrunnen zusammengekommen. Dieses Jahr will man - allerdings ohne Zelt - bei Kaffee und Kuchen, Bier und Gegrilltem versuchen den Rest zu erwirtschaften. Leider konnte in dieser Sitzung nicht beschlossen werden, dass die Gemeinde als Veranstalter auftritt, denn -wie gesagt- der Punkt stand nicht auf der Tagesordnung und es fehlten zwei Gemeinderatsmitglieder.

Die öffentliche Sitzung endete gegen 22.00 Uhr.

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Diskussion um die neue Geschäftsordnung und ”Zeichen setzen”
(Aus der Sitzung am 26.06.2002)

Zunächst einmal begann die öffentliche Sitzung in Abwesenheit von Frau Kögel (entschuldigt) mit gut 10 Minuten Verspätung. Grund dafür war, dass vor der Sitzung nichtöffentlich Frau Hannack gehört wurde - dazu aber später mehr.

1. Bürgerfragestunde
Gegen 19.10 Uhr eröffnete Bürgermeister Flach die öffentliche Sitzung mit der Bürgerfragestunde. Diese ist künftig nicht mehr auf 15 Minuten limitiert - So können - lt. Flach - wirklich wichtige Themen künftig auch ausreichend lange diskutiert werden.

2. Annahme der Niederschrift zur öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 5. Juni
Nach einigen - wohl weniger wichtigen - redaktionellen Änderungen wurde die Niederschrift einstimmig angenommen.

3. Bekanntgabe der am 5. Juni in nichtöffentlicher Sitzung getroffenen Beschlüsse
Hier gab BMG Flach bekannt, dass mit dem Weßlinger Architekten Rasso v. Rebey ein  Architektenvertrag für die Bebauung des Gebietes am St. Florian-Weg (Feuerwehrhaus   Etterschlag) geschlossen wurde. Außerdem wurde einer tarifvertraglich bedingten Erhöhung der Kosten für die Schulreinigung zugestimmt.

4. Bauanträge, Bauvoranfragen, etc.
Für Diskussionen sorgten hier im wesentlichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen an der Golfplatzanlage Gut Schluifeld. Dort soll die Driving Ranch nach Norden erweitert werden. Zusätzlich sollen 35 neue Parkplätze geschaffen und in einem bisher oft überschwemmten Bereich Teiche vergrößert werden. Arthur Schnorfeil hatte dabei Bedenken, dass doch zunächst zu prüfen sei, ob ein Umweltverträglichkeitsgutachten wegen des nahegelegenen FFH-Gebietes erforderlich sei. Auch glaubte er, die Grundwasserströme in diesem sensiblen Bereich wären zu wenig bekannt, so dass schon kleine Veränderungen unter Umständen grosse Wirkung haben könnten. Dem widersprach zunächst Bgm. Flach (und Frau Heintl) mit der Feststellung, dass die Erfordernis einer Umweltverträglichkeitsprüfung vom Landratsamt angeordnet werden müsste.  Uttmann v. Elterlein wiederum sagte, “Die Richtung des Grundwassers ist durchaus bekannt”. Frau Schwebe wies dann noch darauf hin, dass das Gebiet im Verhältnis zum Golf- platz doch sehr klein wäre. Letztendlich wurde dem Antrag bei zwei Gegenstimmen zugestimmt.

... über die privaten Bauanträge will ich - wie immer - hier nicht berichten

5. Beschlussfassung über die Vergabe des Sozialreferates
Wie berichtet konnte in der konstituierenden Sitzung in den Reihen der Gemeinderats- mitglieder kein Sozialreferent gefunden werden. Vielmehr herrschte bei diesem Thema mehr Polemik, denn Einsatzwillen vor. Nun erklärte sich Frau Schwebe bereit, dieses Referat zu übernehmen, zeigte sich jedoch enttäuscht, dass sich - ob sieben Frauen im Gemeinderat und wo sich, doch alle “Soziales” auf die Wahlkampffahnen geschrieben hatten - niemand für diese Aufgabe gefunden hat. Unter dem Applaus des gesamten Gemeinderates wurde sie einstimmig in dieser Aufgabe bestätigt.

6. Übertragung der personalrechtlichen Befugnisse gem. Art 43 Abs. 2 Gemeindeordnung auf den 1. Bgm.
Künftig wird (in Grenzen) statt des Gemeinderates der 1. Bürgermeister über Beförderungen, Versetzungen in den Ruhestand ...  von Gemeindeangestellten (-beamten) entscheiden. Einzig Entlassungen muss auch künftig der Gemeinderat beschließen. Dies entspricht im Wesentlichen der Empfehlung des Bay. Gemeindetages, der der Meinung ist, dass dies der Bürgermeister besser beurteilen kann, als die Mitglieder des Ratsgremiums.

 7. Beschlussfassung über die Geschäftsordnung des Gemeinderates
Einleitend erklärte Bgm. Flach das Zustandekommen der neuen Mustersatzung, die Grundlage für die Wörthseeer Satzung ist:
1990 hatte die Bay. Staatsregierung eine Satzung für die Gemeinden ausgearbeitet
1996 wurde dann die kommunale Selbstverwaltung (bay. Gemeindetag mit der Erarbeitung einer Mustersatzung beauftragt, die dann im Nov. 2001 vorgestellt wurde. Kern der neuen Mustersatzung ist, dass mehr Kompetenzen auf den Bürgermeister und die Verwaltung verlagert werden sollen, damit diese schneller und flexibler reagieren können (kurze Entscheidungswege). Natürlich ist diese Ausarbeitung nur eine Orientierungshilfe und so wurde die Satzung der Gemeinde Wörthsee dann auch von den im Gemeinderat vertretenen Parteien und Gruppierungen ausführlich vorberaten.

Ich will hier nur die wichtigsten (bzw. nach außen sichtbarsten) Änderungen darlegen, werde mich jedoch Bemühen, dass die entscheidenden Teile der Satzung online zugänglich gemacht werden. Die grundlegenden Änderungen sind:

- Die Rechte und Entscheidungsspielräume des Bürgermeisters werden ausgeweitet.
- Ausschüsse werden beschließend und öffentlich, das bedeutet, z. B. dass die
  Mittwochs-Sitzungen deutlich kürzer werden könnten.
- Gemeinderäte werden auf Antrag beim Bgm. künftig das Recht auf Akteneinsicht bekommen
- Gemeinderatssitzungen werden künftig - nach Maßgabe des Bgm. - um 23.00 Uhr beendet
  werden können. In diesem Fall wird die Sitzung am folgenden Tag um 19.00 Uhr fortgesetzt-
  Beschlussfähigkeit ist dabei unabhängig von der Anzahl der Anwesenden gegeben.
- Zukünftig hat der Bürgermeister die Möglichkeit, anwesenden Bürgern zu einzelnen Punkten
  Rederecht einzuräumen.

Diskussionen gab es dabei zunächst zu festgesetzten Wahlverfahren und  Entscheidungs- regulatorien, die - wie in der konstituierenden Sitzung speziell Ekkehard Bülow bemängelte. Dazu gehört z. B., dass der Vertreter des 2. Bgm. der dienstälteste Gemeinderat wäre. Dies sei aber mit Uttmann v. Elterlein wieder ein CSU-Vertreter - man möge doch, um Zeichen zu sezten,  Herrn Steinhöfel einsetzen. Dem mochte sich allerdings keine Mehrheit anschließen.

Überhaupt wurde “Zeichen setzen” im Laufe des Abends immer wieder bemüht, um - wenn es nicht mehr weiterzugehen schien - doch noch zum Erfolg zu kommen. Und es half: So wird der Bauausschuss künftig nur bis zu einer Grenze von 220 m2 Grundfläche des Hauptgebäudes und 1200 m3 umbauten Raum selbstständig entscheiden - diese Beschränkungen wurden als Zeichen den kleineren Fraktionen gegenüber eingesetzt, die solche Begrenzungen gefordert hatten. Grundsätzlich können Anträge jedoch auch von folgenden Mehrheiten/Personen an den Gemeinderat weiterverwiesen werden:
- 1. Bgm.
- 2. Bgm.
1/3 der Ausschussmitglieder
1/4 der Gemeinderatsmitglieder

Die Fristen hierfür scheinen jedoch ziemlich kurz zu sein, so dass auch Bedenken bestanden, dass kleinere Fraktionen in der Kürze der Zeit evtl. nicht in der Lage seien, erforderliche Mehrheiten zu “organisieren”.

Trotz langer Diskussion stimmten letztendlich bis auf Herrn Steinhöfel und Frau Grunert alle Gemeinderatsmitglieder für die neue Satzung, die ab 1. Juli in Kraft tritt.

8. Beschlussfassung über die kommunale Parküberwachung
Auf neue (und doch alte) Beine soll die Überwachung des ruhenden Verkehrs in Wörthsee gestellt werden. Nachdem die Firma, die diese Aufgabe bisher mehr schlecht als Recht wahrgenommen hatte, nicht mehr existiert, soll die Überwachung von einem Zweckverband übernommen werden. Bgm. Flach erwartet sich dabei mehr Mitspracherecht bezüglich der Überwachungszeiten. Evtl. lässt sich so auch das Missverhältnis zwischen Kosten und Erfolg verändern. Haken an der Sache ist jedoch, dass natürlich so ein Zweckverband immer einen grossen Wasserkopf beschäftigt, der wiederrum über eine Umlage bezahlt werden muss. Hier wird Wörthsee für die beiden Überwachungsmonate (Juli/August, jeweils 30 Stunden) und für zwei Folgemonate für die admistrative Abwicklung (Mahnverfahren, Widersprüche, ...) bezahlen müssen.

9. Tempo 30 im Gewerbegebiet am Anger
Im Etterschlager Gewerbegebiet soll künftig Tempo 30 gelten. Hintergrund ist, dass man dort (da ausserhalb des Ortes) theoretisch auch 100 fahren dürfte (Ausnahme §1 StVO). Wenn man nun aber schon Schilder aufstellen muss, dann doch gleich die realistischeren 30er. Auch der “kleine Kreisverkehr” im Gewerbegebiet soll beschildert werden, da dort zum Teil “vogelwild” gefahren wird. Einig war man sich jedoch, so wenig Schilder wie möglich aufzustellen.

10. Leitbild
Sichtlich gehemmt scheint der Beginn des Leitbildprozesses zu sein. Vor der öffentlichen Gemeinderatssitzung stellte Frau Hanack ihr Projektteam dem Gemeinderat vor. Offensichtlich konnte hier jedoch keine Einigung erzielt werden, da nun wohl noch weitere Gespräche erforderlich sind und die Entscheidung - wie Bgm. Flach betonte - nicht einstimmig war.

11. Spiegel in der Rosengasse
Nicht wie gefordert zwei, sondern zunächst nur ein Spiegel soll auf Antrag der Anlieger der Rosengasse an der Ausfahrt Wörthseestr. angebracht werden. Die Anlieger sind bereit, diesen Spiegel selbst zu bezahlen. Ein Anspruch auf Rückschnitt der sichtbehindernden Hecke (wie von Ekkehard Bülow in der vergangen Sitzung gefordert) besteht nicht, da die Hecke älter als die entsprechende Satzung der Gemeinderates ist und folglich Bestandsschutz genießt.

12. ”2. Waldbrunner Straßenfest”
Dieses Jahr gibt es wieder ein Waldbrunnfest. Am 13. Juli wird (aus versicherungstechnischen Gründen) unter Trägerschaft der Gemeinde Wörthsee gefeiert. Der Gemeinde entstehen dadurch keinerlei Kosten.
Ab 14.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen, sowie Bier vom Fass
Ab 16.30 Uhr gibt es Fleisch und Wurst vom Grill und ein Salatbuffet.
Vom Reinerlös des Festes soll (zusammen mit dem Gewinn des vergangenen Jahres) ein Brunnen unter der Waldbrunner Linde finanziert werden.

13. Information des 1. Bürgermeisters (Nur das Wichtigste)
Zunächst informierte Bgm. Flach darüber, dass dank der eifrigen Kämmerin (Frau Ulrich) und dem rührigen Finanzreferenten (Franz Polz) von Sitzung zu Sitzung jeweils ein bis zwei Punkte der Gemeindefinanzen auf den Prüfstand kommen sollten. Dies ist jedoch zunächst immer nur im nichtöffentlichen Teil möglich.

Der Kreisverkehr in Etterschlag hat sich mittlerweile vom hässlichen Entlein zum schönen Garten gemausert. Das Beste daran: Es kostet der Gemeinde keinen Cent. Die Firmen im Gewerbegebiet haben unter Federführung der Fa. Soyer die Anlage und Pflege übernommen. Den Löwenanteil der Kosten und die Folgekosten übernimmt die Fa. Soyer.

Doch auch eine Hiobsbotschaft gab es zu verkünden: Die bisher mit ca. 500.000 Euro veranschlagte Schulsanierung wird voraussichtlich 1.250.000 Euro kosten. Zunächst jedoch muss ein Wärmeschutzgutachten in Auftrag gegeben werden - erst dann kann über das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Bürgermeister Flach denkt jedoch daran, kleinere Pakete zu schnüren (Dach, Fenster, Brandschutz) und diese nach Priorität und Finanzlage in den kommenden 5-6 Jahren in Auftrag zu geben.  Bei Bedarf soll hierfür ein Ausschuss gegründet werden.

14. Verschiedenes
Unter dem Punkt Verschiedenes ging es - unter Anderem - um den behindertengerechten Zugang zum Wörthsee, der lt. Frau Heintl ganz oben auf der Liste steht. Frau Schwebe berichtete, dass - nach eigenem Vergleich mit 37 Kindergärten - die Beiträge in Wörthsee im oberen Drittel zu finden seien - und daher wohl wenig Spielraum nach oben besteht.
Offensichtlich gibt es auch bei uns ein Problem mit den Herkulesstauden, die bei Berührungen - speziell bei Kindern - zu Verbrennungen führen können. Mitarbeiter des Bauhofes haben bereits einige Exemplare samt Wurzeln entfernt, es scheint jedoch weiterer Handlungsbedarf zu bestehen.

Die öffentliche Sitzung endete kurz von 22.00 Uhr, der nichtöffentliche Teil nahm dann jedoch noch eine weitere Stunde in Anspruch

In diesem Bericht sind nur die wichtigsten Tagesordnungspunkte aufgeführt.

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Es ist gar nicht so leicht, der Gemeinde etwas zu schenken (Siehe 7. Skulptur)
(Aus der Sitzung am 17.07.2002)

Erstmals ging der turnusmäßigen Gemeinderatssitzung eine öffentliche Sitzung des Ausschusses für Baumaßnahmen, Bauleitplanung und Straßenbau am vergangenen Montag voraus. Dies ist Folge der ab 1.7. gültigen Geschäftsordnung, die diesem Ausschuss ermöglicht, viele Entscheidungen eigenverantwortlich zu treffen. Als Konsequenz war die Tagesordnung dieses Mal dramatisch kürzer als bisher gewohnt.

1. Bürgerfragestunde
Die Sitzung begann pünktlich um 19.00 Uhr unter vollständiger Anwesenheit der Gemeinderats- mitglieder mit der Bürgerfragestunde. Obwohl die Fragezeit - ebenfalls als Konsequenz der neuen Geschäftsordnung - ab sofort nicht mehr auf 15 Minuten beschränkt ist, hatten die wenigen Zuhörer diesesmal keine Fragen an das Ratsgremium.

2. Annahme des Protokolls der Sitzung am 26. Juni
Nach unbedeutenden, redaktionellen Korrekturen wurde die Niederschrift der vergangenen Sitzung einstimmig angenommen

3. Bekanntgabe der in der vergangenen Sitzung nichtöffentlich gefassten Beschlüsse
In der Sitzung am 26. Juni wurden:
- ein Nachtragsangebot für größere Sickerschächte in der Ahornstrasse genehmigt
- eine Urkunde zur Verlängerung der Option auf das Gelände für einen evtl. Markendiscount-
  markt (Etterschlag, beim Sportplatz) genehmigt. Die Verlängerung war erforderlich, da die
  Option zum 30.6. abgelaufen war und der potentielle Betreiber des Nettomarktes kurz vorher
  “abgesprungen” war.
- Als erste Auswirkung der Überprüfung sämtlicher Kostenstellen im Haushalt wurde
  beschlossen, die Reinigung der Grundschule und des Jugendhauses künftig durch eigenes
  Personal durchführen zu lassen. Dafür sollen zwei Halbtagskräfte eingestellt werden.
- Zuguterletzt wurde noch beschlossen, die kommunale Verkehrsüberwachung vom Zweck-
  verband Kommunale Verkehrssicherheit Bayern durchführen zu lassen (Siehe Bericht
  aus der letzten Sitzung)

4. Bauanträge, Bauvoranfragen, etc.
Trotz der neuen Geschäftsordnung verblieben unter diesem Punkt noch einige Anträge, über die der Gemeinderat entscheiden musste. Zu den privaten Bauanträgen nehme ich - wie immer - hier keine Stellung.

5. Bebauungsplan Sportgebiet
Jetzt liegt das schalltechnische Gutachten der schalltechnischen Voruntersuchung vor. Dies fordert einen langen, hohen Bau in Nord-Süd-Richtung (Hr. Bülow bezeichnete dies treffend als zigarrenförmig) um das Sportgelände schalltechnisch gegen die östliche Wohnbebauung ab- zuschirmen. Nach Aussage von Bürgermeister Flach ist dies wohl noch nicht der Weisheit letzter Schluss - zumal für so einen großen Bau sicher kein Geld vorhanden ist. Nun soll in den kommenden Tagen das Gespräch mit dem Landratsamt gesucht werden, um zu erreichen, dass das Gebäude in mehreren Bauabschnitten realisiert werden kann, das schalltechnische Konzept jedoch für das Gesamtbauwerk anerkannt wird. Wann allerdings die weiteren Bauabschnitte folgen sollen, ist ob der Finanzlage mehr als fraglich.

6. Finanzwirtschaft der Gemeinde Wörthsee
Einstimmig wurde die Jahresrechnung 2002 genehmigt. Zuvor hatte der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschuss - Arthur Schnorfeil - die Kämmerin Frau Ulrich dafür gelobt, dass Sie es dem Ausschuss leicht gemacht hatte, die Abrechnungen zu prüfen und schon während der Prüfung viele Fragen aufklären konnte. Die verbleibenden offenen Punkte konnten mittlerweile ebenfalls vollständig geklärt werden. Ausnahme bildet lediglich eine Rechnung für eine Straßenbaumaßnahme, für die nicht mehr geklärt werden konnte, welcher Gemeinderats- beschluss dieser Maßnahme zugrunde lag. Arthur Schnorfeil  regte an, künftig die Zuordenbar- keit von Rechnungen zu Gemeinderatsbeschlüssen zu verbessern, um solche Unklarheiten zu vermeiden.
Die geschäftsleitende Beamtin, Frau Heintl verlas abschließend pflichtgemäß die Zahlen der Jahresrechnung 2001:
- Einwohnerstand per 31.12.2001: 4566
- Pro-Kopf-Verschuldung: 1494,65 DM
- Rücklagen: 106.231,81 DM
- Vermögen: 47.294.813,81 DM

7. Diverse Anträge des Elternbeirates des Gemeindekindergartens
Als Ergebnis eines Gespräches mit Konrad Gritschneder stellte der Elternbeirat folgende Anträge an die Gemeinde:

    a) Zur Vermeidung von weiterem Vandalismus soll ein Bewegungsmelder am Kindergarten installiert werden.
    Bereits zweimal wurde der neue Kindergarten Opfer von Vandalen. Es wurden Pflanzen herausgerissen und auch das Gewächshaus blieb nicht unverschont. Allerdings war der Gemeinderat der Meinung, ein Bewegungsmelder könne dies nicht verhindern und setzt eher darauf, die Nachbarn zu sensibilisieren.

    b) Zum Schutz des Sandkastens soll ein Sonnensegel angeschafft werden.

    c) Um Gefährdungen der Kinder durch den (vorwiegend elterneigenen) Verkehr während der Bring- und Holzeiten zu verhindern sollten Bodenwellen vor dem Kindergarten angelegt werden. Der Gemeinderat war sich einig, dass dies kein geeignetes Mittel sei, die Kinder zu schützen. Jetzt soll nach Fertigstellung der Ahornstraße geprüft werden, ob für das gesamte Gebiet eine 30 km/h-Zone eingerichtet wird.

    d) Unsicherheiten der Eltern über den Tagesablauf der Kinder sollen mit Transparenz
    ausgeräumt werden. Dazu will der Elternbeirat, dass der Kindergarten auf einer eigenen Internetseite informiert. Hierzu schieden sich die Geister. Bgm. Flach war zunächst der Meinung, dass der Kindergarten zwar einen Internetzugang bekommen solle, um nötige Formulare und Fortbildungsunterlagen downzuloaden. Eine eigene Homepage sah er jedoch nicht als nötig an. Nachdem Christine Gubelt in Aussicht stellte, dass die Homepage evtl. nicht viel Geld kosten muss, zeigte er sich jedoch gesprächsbereit.
    Kindergartenreferentin Barbara Schwebe gab zu, dass Sie, als diesen Antrag gelesen hat, “einen Kropf” bekommen hat, sind doch die Elternabende so spärlich besucht, dass der letzte erst gestern wegen mangelndem Interesse abgesagt wurde. Vielmehr sollten  sich die Eltern bei Fragen einfach an die Kindergartenleiterin wenden. Auch Arthur Schnorfeil sah in einer eigenen Homepage wenig Sinn. Er sah jedoch das Problem, dass sich die Eltern ungern mit Beschwerden an die Betreuungspersonen ihrer Kinder wenden würden. Eine Lösung sah er darin, dass die Kindergärtnerinnen die Eltern regelmäßig informieren, was geplant ist und was davon realisiert wurde. Martin Schmötzl war der Meinung, dass der einfachste und sinnvollste (und sicher günstigste) Weg der Information doch wäre, den Kindern regelmäßig Zettel mit nach Hause zu geben, in denen die Eltern informiert werden. Dies wurde schon erfolgreich praktiziert, als seine Kinder noch im Kindergarten waren und so könnten die Eltern schnell und sicher informiert werden.

    Skulptur am Kindergarten ?
    In Zusammenhang mit dem Brief des Elternbeirates berichtete Bürgermeister Flach auch über einen Brief von Hilde Grotewahl. Die einheimische Künstlerin, die auch den Waller vor dem Rathaus “spendiert” hatte, hatte schon vor längerer Zeit angeboten, eine Skulptur für den Kindergarten zu spenden. Fotos hierzu hatten auch bereits dem alten Gemeinderat vorgelegen. Jetzt wollte Sie wissen, ob die Gemeinde das Geschenk denn nun wolle oder nicht.
    In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass es nicht so einfach ist, der Gemeinde ein Geschenk zu machen. Der Elternbeirat war der Meinung, die Skulptur solle auf einer Grünfläche auf dem Parkplatz aufgestellt werden, dem widersprach Uttmann von Elterlein, denn dort wäre das Objekt dem Vandalismus ausgeliefert. Bgm. Flach wiederum stellte fest, dass ein 1m hoher Zaun die Vandalen auch nicht aufhalten kann. Ekkehard Bülow hatte völlig andere Bedenken. Die Verordnung zu “Kunst am Bau” sähe vor, dass solche Projekte ausgeschrieben und verschiedene Künstler berücksichtigt werden müssten. Dann jedoch koste das Ergebnis auch richtig Geld, das die Gemeinde aber nicht hat. Also müsse man auf die Skulptur verzichten. Man habe mit den Skulpturen am Rathaus und am Urban-Dettmar-Haus bereits Geschenke angenommen und schließlich solle kein Geschenkwettbewerb entstehen. Arthur Schnorfeil regte daraufhin an, mit der Künstlerin zu sprechen, ob sie evtl. zu einer Dauerleihgabe bereit sei. Dies spaltete dann auch noch die Meinungen der Juristen im Gemeinderat. Nachdem Konrad Gritschneder zu bedenken gab, dass man für den Fall einer Beschädigung bei einer Dauerleihgabe zur evtl. teueren Reparatur verpflichtet sei, widersprach Arthur Schnorfeil mit dem Argument, dass für den Fall einer Schenkung das Urheberrecht teuer kommen könne, wenn man die Skulptur irgendwann entfernen möchte. Während Konrad Gritschneder der Auffassung waren, dass man das Urheberrecht vertraglich abdingen könne waren Arthur Schnorfeil und Ekkehard Bülow der Meinung, dies sei nicht möglich.
    Ich glaube nicht, dass die Künstlerin dieses Angebot gemacht hätte, wenn sie eine solche Diskussion geahnt hätte.

8. Renovierungsarbeiten am Kiosk “Roßschwemme”
Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Altbürgermeister hat der Betreiber des Kiosk diesen in Eigenleistung renoviert und die Kosten hierfür in Rechnung gestellt. Da jedoch für die 665,64 EUR im Haushalt keine Position vorgesehen ist will Bgm. Flach dies über die Position “Überdachung Trafohaus” abrechnen, die etwas billiger wird als geplant. Für den Fall, dass dann der vorgesehene Gesamtbetrag von 3000,- EUR nicht ausreicht ließ sich der Bürgermeister eine evtl. Überschreitung vom Gemeinderat genehmigen.

9. Information über den CSU-Antrag auf Bau einer Ortumgehung von Etterschlag
Bürgermeister Flach informierte über eine Stellungnahme des Landratsamtes Starnberg. Demnach habe der Verkehr in Etterschlag im Jahr 2000 gegenüber dem Jahr 1996 um 10%, der Güterverkehr gar um 23% abgenommen. Unter diesen Umständen sei es schwierig die Kreisgremien von der Notwendigkeit von solch großen Eingriffen in die Natur zu überzeugen. Bernd Zobel gab zu bedenken, dass die vorgelegten Zahlen, der Wahrnehmung der Etterschlager Bevölkerung widersprächen. Auch Barbara Schwebe wollte die Zahlen zuerst einmal in Augenschein nehmen bevor sie dazu Stellung nimmt. Ekkehard Bülow erklärte, er habe im Kreistag das Thema bereits einmal angesprochen, sehe dort aber auch keine Chance für eine zügige Realisierung einer ortsnahen Umgehungsstraße, die ohnehin den Verkehr nur vom Wohnzimmer in die Küche verlege. Mehr Möglichkeiten sah er in der großräumigen “Vorbeiführung” des Verkehr im Zusammenhang mit der neuen Umgehung Pöcking/Grünsink und der Eschenrieder Spange. So wäre es möglich, den ganzen “Brucker Verkehr” an Etterschlag vorbeizulotsen.

10. Bewirtschaftung der gemeindlichen Friedhöfe
Im Jahr 2001 hat die Gemeinde Wörthsee 32.642,- DM für die Pflege der beiden gemeindeeigenen Friedhöfe (Am Buchteil und Walchstadt) ausgegeben. Dies ist eindeutig zu viel und so sprach Bürgermeister Flach auch Ekkehard Bülow und Peter Steinhöfel aus der Seele, als er darstellte, dass hierfür nach günstigeren Lösungen gesucht werden wird. Zunächst soll ein Leistungsverzeichnis aufgestellt werden, dann werden verschiedene Angebote eingeholt und als Alternative die Durchführung der Aufgaben durch den Bauhof in Erwägung gezogen.
Frau Grunert hatte dabei Bedenken, denn sie sähe den Bauhof immer nur mit schwerem Gerät, wie den lauten Laubsaugern, die dem Friedhof nicht angemessen wären. Bisher sei am Friedhof immer mit der Hand gerecht worden. Bürgermeister Flach versprach, dies in die Erwägungen mit einzubeziehen.

11. Information zur Einstellung einer Sekretärin für das Vorzimmer
Aus immerhin 30 Bewerberinnen hatte sich der Bürgermeister eine neue Vorzimmerdame ausgewählt und wollte seine Entscheidung heute bekanntgeben. Doch just die Auserwählte sagte 2 Stunden vor der Sitzung ab. Nun wird es zu einer Entscheidung zwischen den beiden verbleibenden Bewerberinnen kommen, die in die engere Auswahl gekommen waren.

12. Information des 1. Bürgermeisters
Demnächst könnte es zur Sperrung der Uferprommenade kommen. Dies teilte Bürgermeister Flach nach einem Gespräch mit dem Anwalt von 5 Anliegern mit, die sich von der Gemeinde ungerecht behandelt fühlen. Da die Gemeinde jedoch keine Möglichkeit hat, dagegen vorzugehen, sieht sie dem, was da kommt, gelassen entgegen. Schließlich haben dann auch Müllabfuhr und Krankenwagen keine Zufahrt mehr und ob die Bevölkerung eine solche Sperrung akzeptier bleibt ohnehin abzuwarten.

13. Verschiedenes
Endlich stehen sie fest - die Mitglieder der Projektgruppe Leitbild. Auch die Projektgruppe selbst wollte niemanden ausschließen und so bleibt es bei der Zahl von 11 Mitgliedern. Dies sind:

- Arthur Schnofeil
- Eva-Maria Richter
- Dirk Schwebe
- Tanja Gusinde
- Petra Zimmermann
- Heinz Wittkowski
- Heider Heydrich
- Larissa v. Paulgerg-Muschiol
- Hans Frör
- Christa Heintl für die Gemeinde, vertreten durch Hr. Kreiselmeier
und selbstverständlich Martina Hanack

Mit den ersten Workshops soll der Leitbildprozess auf breiter Basis nach den Sommerferien beginnen.

Anschließend bedankte sich Bgm. Peter Flach bei den Teilnehmern des Festumzuges zum Jubiläum des Landkreises Starnberg, wobei er den Obst- und Gartenbauverein und den Trachtenverein mit dem Festwagen besonders hervorhob.

In einem Brief bedankte sich Altbürgermeister Hermann Dorbath bei der Gemeinde für seine Verabschiedung am 5. Juli und zeigte sich ob des Ablaufes und der Geschenke überwältigt.

Abschließend berichtete Konrad Gritschneder vom Waldbrunnfest, bei dem sicher wieder einige Hundert Euro für den Dorfbrunnen zusammengekommen seien. Wie ich es schon erwartet hatte will man nächstes Jahr wieder feiern, um den Brunnen zu verwirklichen.

Die Gemeinderatssitzung endete kurz nach 20.00 Uhr.

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Fast einstimmig und doch uneins)
(Aus der Sitzung am 14.08.2002)

Die Zusammensetzung des Gemeinderates war in dieser Sitzung deutlich reduziert. Franz Polz und Barbara Schwebe fehlten von Anfang an, Christine Rose-Gubelt und  Martin Schmötzl verließen das Ratsgremium zum Ende des öffentlichen Teils. Den Ferienausschuss, der bisher für Sitzungen in den Sommerferien bestimmt war gibt es mit Inkrafttreten der neuen Geschäftsordnung nicht mehr. Zum Ablauf:

1. Bürgerfragestunde
Zum Beginn der Sitzung wollte ein anwesender Bürger wissen, warum die Stellenausschreibung für die neue Vorzimmersekretärin denn für Beamte oder Angestellte ausgeschrieben wurde, wo doch allseits bekannt sei, dass Beamte wesentlich teurer kämen als Angestellte. Die Geschäftsleitende Beamtin Frau Heintel antwortete darauf, dass die Gemeinde gezwungen sei, geschlechts- und gruppenneutral auszuschreiben und deshalb Angestellten nicht automatisch den Vorzug von Beamten geben dürfe, auch wenn bei der Besetzung der Stelle die Kosten natürlich mit berücksichtigt würden.

2. Annahme des Protokolls der Sitzung am 17 Juli
Das Protokoll wurde einstimmig angenommen.

3. Bekanntgabe der in der vergangenen Sitzung nichtöffentlich gefassten Beschlüsse
In der Sitzung am 17. Juli wurde(n):
- die Kämmerin Beate Ullrich zur Verwaltungsoberinspektorin befördert
- die Aufnahme eines Kommunalkredites in Höhe von 250.000,- EURO genehmigt
- die Anschaffung eines Sonnensegels für den Sandkasten im Gemeindekindergarten
  beschlossen

4. Bauanträge, Bauvoranfragen, etc.
Ohne Kommentar

5. Sanierung der Grundschule Wörthsee - Sofortmaßnahmen zum  Brandschutz
Wie berichtet wurden im Rahmen einer Begehung der Volksschule am 24. Juli und 1. August durch das Landratsamt brandschutztechnische Mängel an der 1974 erbauten Grundschule festgestellt. Die Maßnahmen, die zur Beseitigung dieser Mängel erforderlich sind waren bereits im Sanierungskonzept für die Schule vorgesehen. Was die Situation nun aber so brenzlig und auch teuer macht ist die Tatsache, dass das Landratsamt darauf drängt, dass der Brandschutz bis zum Schulanfang auf “Vordermann” gebracht werden muss, andernfalls droht die Schule zum Schulanfang (zumindest teilweise) geschlossen zu bleiben. Wie Bürgermeister Flach ausführte ist der wesentliche Mangel das Fehlen eines zweiten Fluchtweges, da man heute davon ausgeht, dass die früher geplante Variante einer Rettung über Leitern nicht praktikabel sei. Zur Herstellung des Mangels müssten 5 Zwischenwände von Klassenzimmern durchbrochen, Türen und Fenster geändert werden und eine Treppe gebaut werden, die voraussichtlich in der Kürze der Zeit nur prov. (und teuer) über eine Gerüsttreppe ausgeführt werden könnte. Robert Wihan kritisierte die vorliegende Kostenschätzung eines Ing.- Büros, wonach die Maßnahmen rund 100.000,- EURO kosten sollten. Seiner Meinung - als erfahrener Handwerksmeister - nach wären 50.000,- EURO dafür schon viel Geld, 100.000,- EURO allerdings wären extrem für ein paar Durchbrüche durch 3 Rigips- und 2 Ziegelwände, ein paar Brandschutztüren und den Austausch einiger Fenster. Bürgermeister Flach hat bezüglich der Auftragsausführung bereits Gespräche mit einem ortsansässigen Bauunternehmer geführt, der signalisiert hat, die Arbeiten noch in den Ferien anzupacken. Dabei geht er davon aus, dass dieser die Gemeinde nicht “übers Ohr haut”. Er denkt jedoch auch schon darüber nach, für den Fall der Fälle Schüler evtl. zum Schulbeginn z. B.  in die Feuerwehrhäuser auszulagern

Die Mitglieder des Gemeinderates ermächtigten Bgm. Flach einstimmig, die erforderlichen Arbeiten ohne Ausschreibung in Auftrag zu geben.

6. Antrag auf Herausnahme eines Grundstücksteiles als öffentl. Verkehrsfläche aus dem Bebauungsplan “Rosengasse, Seeblick, Wörthseestrasse”
Hier ging es um einen Privatweg, der öffentlich gewidmet werden sollte, da einige Grundstücke darüber erschlossen sind. Im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplanes hatte der Grundstücksbesitzer keinen Einspruch eingelegt. Nun will er aber einer Widmung nicht zustimmen und fordert die Änderung des Bebauungsplanes. Die Verwaltung und auch v. Elterlein wollten den eben erst aufgestellten Bebauungsplan nicht gleich wieder ändern, was ja auch Geld koste. Ekkehard Bülow sah den Weg nicht als so wichtig an und wollte nicht wegen einer Formalie, wie einem verspäteten Einspruch auf einem vermeintlichen Recht beharren, zumal die Erschließung der Grundstücke ja auch über eine Grunddienstbarkeit gesichert sei.
Nach teils hitziger Diskussion wurde die Entscheidung nach einem Vorschlag von Arthur Schnorfeil fast einstimmig vertagt. Nun soll zunächst das Gespräch mit den Grundstückseigentümern gesucht werden und geklärt werden, ob die Betroffenen für die Kosten der Änderung des Bebauungsplanes aufkommen.

7. Antrag auf Erstellung eines Fußgängerüberweges im Bereich Moosbichlweg/Dorfstr.
Auch hier wurde wieder hitzig diskutiert. Im Rahmen einer Besichtigung hatte ein Vertreter der Polizeiinspektion Herrsching die Auffassung vertreten, dass die Sicht hier ausreichend wäre und auch das Verkehrsaufkommen einen “Zebrastreifen” nicht rechtfertige. Bürgermeister Flach verwies auch auf die Kosten einer solchen Maßnahmen. Immer wieder wurde diskutiert, ob nicht eine wesentliche Verbesserung der Sichtbedingungen möglich wäre, wenn ein dort abgestellter “Kastenwagen” an anderer Stelle parken würde. Dies allerdings wollte Ekkehard Bülow nicht, denn der LKW sei bereits vorher von einer anderen Stelle vertrieben worden. Hier warf er der CSU-Fraktion vor, dass dies wohl nur diskutiert würde, wenn es um das Fahrzeug eines “ihrer Unternehmer” wäre. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Frage, ob ein Zebrastreifen ohne Fußgängerampel nicht die Fußgänger in falscher Sicherheit wiege und noch gefährlicher sei. Dies wurde bereits mehrfach diskutiert, weshalb im Bereich der Volksschule auch eine Überquerungshilfe statt eines Zebrastreifens geplant wurde. Einstimmig kam überein, die Entscheidung zurückzustellen und zu prüfen, was eine Verbesserung der Sichtsituation bringt, ob ein Zebrastreifen ohne Ampel sinnvoll wäre und welche Kosten dieser verursachen würde.

8. Antrag von “Frauen helfen Frauen” auf Gewährung eines Jahreszuschusses für 2002
Im Haushalt 2002 wurde der bisherige Zuschuss von 500,- EUR gestrichen. Schon bei der Verabschiedung des Haushaltes hatte Peter Steinhöfel dies moniert und Bgm. Flach hatte zugesagt, einen evtl. Antrag wohlwollend zu prüfen. Dieser Antrag lag nun vor und Flach schlug vor, für den Fall, dass nicht zweckgebundene Spenden einträfen, 250 EUR an “Frauen helfen Frauen” weiterzugeben. Mit dieser Lösung wollten sich weder Peter Steinhöfel, noch Frau Grunert und Ekkehard Bülow zufrieden geben, die den vollen Zuschuss forderten. Bernd Zobel und Uttmann v. Elterlein wollten nicht, dass Beschlüsse zuerst gefasst und dann zwei Sitzungen später wieder aufgehoben werden. Konrad Gritschneder half, den Streit zu schlichten indem er in Aussicht stellte, dass der Golfclub Wörthsee aus dem Erlös des Wohltätigkeitsturniers am 15. September 500,- EURO zur Verfügung stellt. So wurde der Antrag bei einer Gegenstimme (v. Elterlein) zurückgestellt, bis die Spendenzusage des Golfclubs eingetroffen ist.

9. Antrag der VHS Gilching auf Erhöhung des Jahreszuschusses
Auch die Volkshochschule Gilching wollte sich nicht mit der Senkung des Jahreszuschusses von 8000,- auf 5000,- EURO zufrieden geben. Bürgermeister Flach sah hier keinen Spielraum, da dies eine bedingte Pflichtaufgabe wäre, die die Gemeinde im Rahmen ihrer Leistungs- fähigkeit leisten müsse, eben diese sei aber wegen der finanziellen Lage nicht gegeben. Dem widersprach Ekkehard Bülow, denn die Unterstützung der Erwachsenenbildung werde wesentlich stärker zurückgefahren als die Förderung anderer Bereiche und er könne nicht angehen, dass die umliegenden Gemeinden für Wörthsee mitbezahlten. Nach längerer Diskussion, in deren Verlauf Martina Jursch lautstark darauf verwies, dass die Bürger endlich verstehen müssten, dass kein Geld mehr da sei, kam man auf Anregung von Frau Grunert überein, zu prüfen, ob man der Volkshochschule nicht Räumlichkeiten für Yogakurse oder dergleichen zur Verfügung stellen könne. Mehr Geld allerdings wird es nicht geben. Diese Entscheidung fiel alles andere als einstimmig.

10. Antrag auf Schaffung eines Gehweges vom Kindergartentor zu den Parkplätzen
Dieser Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hätte eigentlich nicht mehr auf die Tages- ordnung gehört, denn die entsprechenden Maßnahmen waren bereits durchgeführt. Ob der Geringfügigkeit hatte Bgm. Flach die Veränderungen bereits ausführen lassen. Trotzdem gab es noch lautstarke Diskussionen darüber ob über den Antrag noch abgestimmt werden müsse.

11. Festsetzung des Erfrischungsgeldes für die Bundestagswahl 2002
Die Helferinnen und Helfer in den Wahllokalen werden am Wahlsonntag mit 16,- EURO “entlohnt”.

12. Schreiben des Trägervereines Jugendhaus
- Laut Jahresrechnung 2001 hatte der Trägerverein des Jugendhauses 6000,- DM an
  Ausgaben,  dem standen Einnahmen in Höhe von 12.000,- DM, sowie 4500,- DM
  gemeindlicher Zuschuss gegenüber, der auch für 2002 wieder ausbezahlt werden wird.
- Nach einem Einbruch werden dem Jugendhaus aus Versicherungsleistungen für CD´s

  und Bargeld 1250,- EURO überwiesen, dies entspricht dem Anteil der jugendhauseigenen
  Schäden der Schadenssumme.

- Das Jugendhaus soll eine neue Küche bekommen und ein Teil des Fußbodens soll
  durch Fliesen ersetzt werden. Die Küche wird aus Rücklagen und Spenden finanziert,
  für den Ersatz des verfaulten Holzbodens wird die Gemeinde 13 m2 Fliesen, sowie
  Kleber und Verfugmaterial bezahlen. Einstimmig

Frau Muggental führte aus, dass im Jugendhaus nach einem Stufenplan umgebaut werde.
Dies bedeutet, es wird immer nur das gemacht, was die Kasse “hergibt”.

13. Vollzug des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes
Im Bereich “Am Schererberg” und “Bullachstrasse” werde die Beschränkungen “Nur für Anlieger und Land- und Forstwirtschaft” aufgehoben. Damit soll der geänderten Nutzung Rechnung getragen werden. Einstimmig

14. Information zum Sachstand “Leitbild für die Gemeinde Wörthsee”
- Projektleiter ist Herr Fröhr, Stellvertreterin ist Frau v. Paulgerg-Muschioll

Der anwesende Herr Fröhr berichtete, dass bereits sechs Sitzungen der Projektgruppe stattgefunden haben. Die Projektgruppe bereitet derzeit den 1. Workshop am 28. September vor. Hierzu sind alle Bürger, die sich angemeldet haben, sowie die gesamte interessierte Bevölkerung eingeladen. Im Rahmen der Veranstaltung werden die Themenkreise erarbeitet und die Arbeitsgruppen gebildet. Die Projektgruppe wird 5 Themenvorschläge unterbreiten: Dies sind die Bereiche
- Finanzen
- Tourismus, Wirtschaft, Gewerbe
- Lebensraum, Bebauung, Verkehr
- Zusammenleben in Wörthsee
- Bürger, Verwaltung, Gemeinderat

15. Information des 1. Bürgermeisters
- Am 26. September findet um 19.30 beim Augustiner am Wörthsee eine
  Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasser und Oberflächenwasser
  statt. Im Rahmen des Abends werden Experten von Landratsamt und Wasser-
  wirtschaftsamt für Fragen zur Verfügung stehen.

- Das Schluifelder Moos soll wiedervernäßt werden. Hierfür werden zunächst
  Versuche durchgeführt um zu gewährleisten, dass die Anlieger in der Waldstraße
  und in Schluifeld nicht mit zusätzlicher Wasserbelastung zu rechnen haben. Im
  Schluifelder Moos findet sich eine Besonderheit: Der Oberboden mit dem Bewuchs
  schwimmt auf einer Wasserschicht. Sollte nun der Wasserstand drastisch sinken
  könnten die beiden Bodenschichten unwiderruflich zusammenwachsen. In diesem
  Fall wären einige europaweit einzigartige Pflanzenarten gefährdet. Die Wiederver-
  nässung wird durch den Freistaat Bayern finanziert und ist für die Gemeinde kostenlos.

- Die Sparmaßnahme der Sitzung: Ab dem nächsten Schuljahr wird in Abstimmung mit
  der Interimsschulleiterin Frau Otto auf den Schwimmunterricht in Grafrath verzichtet.
  Bislang waren die Schüler ca. 20 Min. im Bus unterwegs, verbrachten 5 Min. in der
  Umkleidekabine und machten sich nach 15-20 Minuten Schwimmunterricht wieder auf
  den Rückweg. Im Vergleich zum Jahr 2001 werden dadurch 5100 EURO eingespart.

16. Verschiedenes
Wesentlicher Punkt in dieser Rubrik war eine Diskussion um Maßnahmen zum Hoch-
wasserschutz im Bereich der Brücken am Birkenweg, wo der Durchfluß erweitert werden soll um einen Rückstau zu verhindern/vermindern.

Die Sitzung endete gegen 20.45 Uhr

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Haushaltssperre
(Aus der Sitzung am 18.09.2002)

1. Bürgerfragestunde
Keiner der wenigen anwesenden Zuschauer hatte Fragen an Bürgermeister oder Gemeinderat

2. Annahme des Protokolls der Sitzung am 14. August
Das Protokoll wurde einstimmig angenommen.

3. Bekanntgabe der in der vergangenen Sitzung nichtöffentlich gefassten Beschlüsse
Der einzige nichtöffentlich gefasste Beschluss der vergangenen Sitzung betrifft diese Internetseite. Nach fast zweijähriger Entwicklung ohne jegliche Beteiligung wird die Gemeinde Wörthsee auf meinen Antrag nun - befristet bis zum Jahresende - immerhin das bezahlen, was Sie in Auftrag gibt. Die Kosten hierfür betragen 42,- EUR zzgl. MwSt. je Stunde (statt normalerweise 52,- EUR) und betreffen derzeit im Wesentlichen die Tagesordnungen der Gemeinderatssitzung. Alles andere ist eh nur auf eigenes Betreiben und aus eigener Recherche entstanden. Um den Gedanken “Transparenz für Bürger” vorzuleben werde ich künftig alle von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Beiträge entsprechend kennzeichnen.

4 - 6. Bauanträge, Bauvoranfragen, etc.
Ohne Kommentar

7. Antrag auf Ausweisung eines Einheimischenmodells
Eine Wörthseer Familie hatte beantragt, das ein Einheimischenmodell in Wörthsee ausgewiesen werden soll. Einschließlich wurde beschlossen, dass die Gemeinde Wörthsee derzeit keine Möglichkeit sieht, ein Einheimischenmodell zu realisieren. Allerdings will Bürgermeister Flach das seit mehr als 16 Jahren in Planung befindliche “Grießfeld” ins Rollen bringen. Auf Antrag von Ekkehard Bülow soll davor allerdings ein interfraktionelles Gespräch stattfinden, damit der Bürgermeister weiß, was der Gemeinerat in seiner Mehrheit diesbezüglich will und erwartet.

8. Neubau eines Kioskes am Badeplatz Maistraße
Der derzeitge Kiosk befindet sich in desolatem Zustand und hatte bereits dieses Jahr vom Landratsamt nur noch zähneknirschend eine Betriebserlaubnis bekommen. Nun lag ein Antrag des Betreibers vor, der die Kosten für den Neubau in Höhe von ca. 15.000,- EUR aus eigener Tasche finanzieren will. Im Gegenzug wird die Gemeinde dies bei der Bemessung des Pachtzinses vergüten (z. B. 10 Jahre ohne Pacht). Der Gemeinderat ermächtigte den Bürgermeister, diesbezüglich Verhandlungen zu führen.

9. Antrag der Anlieger an der Weßlinger Straße auf Ausweisung einer Tempo 30-Zone oder Begrenzung im Bereich von der Bahnhofstraße bis “Am Steinberg”(östlich).
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, im gesamten Bereich bis zum Beginn der bereits bestehenden Tempo 30-Zone eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h einzuführen. Zusätzlich soll auf Antrag von Martin Schmötzl versucht werden im gesamten Gemeindebereich Tempo 40 einzuführen und damit alle bestehenden Regelungen zu vereinheitlichen und Schilder zu sparen, was im Landkreis FFB durchaus gängige Praxis sein soll.

10.  Beratung und Beschlussfassung zum Erlass einer Haushaltssperre
Ab sofort besteht für die Gemeinde Wörthsee eine Haushaltssperre. So läuft nun jede Ausgabe, zu der die Gemeinde nicht vertraglich oder rechtlich verpflichtet ist, über den Schreibtisch des Bürgermeisters, der darüber entscheidet, ob die Ausgabe nicht verschoben werden kann.
Nötig wurde die Haushaltssperre durch §28 des Haushaltsgesetzes, das diese Maßnahme vorsieht, wenn Einnahmen oder Ausgaben wesentlich von den Planungen abweichen. Hauptverantwortlich ist somit auch die überraschend erforderliche Schulsanierung, für die zwischen 50.000,- und 100.000,- nicht eingeplante Euros erforderlich wurden. Finanzreferent Polz wies darauf hin, dass es nach den Hochrechnungen außerdem so aussähe, als ob die Zuweisungen aus der Einkommenssteuer um ca. 170.000 EUR unter dem Soll zurückbleiben würden, wohin gegen die Schätzungen für die Gewerbesteuer realistisch seien.
Die Haushaltssperre gilt nun bis zur Erstellung eines Nachtragshaushaltes, an dem bereits gearbeitet wird, längstens jedoch bis zum 6. November. Bis dahin soll der Nachtragshaushalt spätestens fertig sein.

11. Risikoanalyse “Kleiner Fuchsbandwurm”
Im gesamten Landkreisgebiet, sowie in den Nachbargemeinden Neuried, Planegg und Gräfelfing soll jeder Fuchs, der gefangen, überfahren oder erlegt wird, auf den Fuchsbandwurm untersucht werden. Dies wird insgesamt 79.000 EUR kosten, wovon die Gemeinde Wörthsee ca. 1800 EUR (anteilig nach Einwohnerzahl) zu tragen hat. Stellt sich - wie befürchtet - ein Befall mit dem bei Menschen unheilbaren Erreger heraus, der eine Bekämpfung erforderlich macht, sollen die Füchse über den Abwurf von Ködern aus Flugzeugen behandelt werden. Hierfür wird es dann vermutlich staatliche Zuschüsse geben.

12. Antrag des SC Wörthsee auf zeitweilige Nutzung des Trachtenvereinsheimes durch die Mädchenballettgruppe
Auch wenn dies die Baugenehmigung eigentlich nicht vorsieht, werden bis auf Widerruf künftig die Ballettgruppen des SC Wörthsee, die alleine nach ihrem Auftritt bei der Wörthseemesse um eine Gruppe gewachsen sind, Montags von 14.00 bis 18.00 Uhr im 1. Stock des Trachtenvereinsheimes üben können.

13. Antrag der Projektgruppe “Leitbild” auf Verwendung des Gemeindewappens im Logo für das Leitbild Wörthsee
Einstimmig wurde beschlossen, dass das Gemeindewappen im Logo des Leitbildes verwendet werden darf. Damit wurde eine bereit vorab gemachte Zusage des Bürgermeisters abgesegnet.

14. Aufhebung des Gemeinderatsbeschlusses vom 22. Mai 1996 - Regelmäßige Herausgabe eines Informationsblattes durch die Gemeinde Wörthsee
Künftig wird es das durch Gemeinderatsmitglieder erstellt “Wir in Wörthsee” nicht mehr geben. Ersetzt wird es durch “Wörthsee Aktuell”, das durch die Verwaltung “gefüllt” wird. Bürgermeister Flach betonte jedoch, dass selbstverständlich jeder Gemeinderat, der dort einen Artikel veröffentlichen möchte, dies nach Rücksprache mit ihm weiterhin machen kann.

15. Information des 1. Bürgermeisters
- Bürgermeister Flach berichtete, dass die Brandschutzmaßnahmen in der Volksschule
  abgeschlossen seien. Gleichzeitig lobte er den Einsatz der verantwortlichen einheim.
  Firmen

- Für das Gelände “Diskountmarkt Etterschlag” gibt es unerwartet gleich drei neue
  Interessenten. Zudem signalisierte der Grundstückseigentümer, dass er bei wirklich
  ernsthaften Interessenten auch noch etwas Kompromissbereitschaft bei der Preis-
  gestaltung zeigen könnte.

- Auch die Realschule Herrsching musste bei den Brandschutzmaßnahmen kräftig nach-
  bessern. Dort mussten zwei Treppenhäuser gleich rauchdicht abgekapselt werden. Über
  den Zweckverband wird auch hierfür die Gemeinde noch zur Kasse gebeten werden.
  Die Kosten hierfür sind noch nicht bekannt.

- Die Gemeinderäte werden das Sitzungsgeld für eine GR-Sitzung der Hochwasserhilfe
  2002 überweisen. Auf Anregung von Arthur Schnorfeil wird der Empfänger eine Verwaltung
  (z. B. Landratsamt oder Gemeinde) in einem bayrischen Hochwassergebiet sein.

- Nicht alle fordern nur - in vorbildlicher Manier verzichtet die Nachbarschaftshilfe Wörthsee
  auf Zuweisungen aus dem Sozialfond und den Zuschuss für das Ferienprogramm 2002.

- Am vergangenen Wochenende übergab der Golfclub Wörthsee (fast ist man verführt
  zu sagen: wie üblich) einen Scheck in Höhe von 5000,- EUR aus dem Erlös des
  Wohltätigkeitsturnieres. Davon sollen ein Sonnenschutz am Kindergarten errichtet werden,
  am Spielplatz in Etterschlag eine Schaukel aufgestellt werden und der Verein “Frauen
  helfen Frauen” mit 500,- EUR gefördert werden.

Die Sitzung endete gegen 20.30 Uhr

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Multimedia-Show mit Anlaufproblemen
(Aus der Sitzung am 16.10.2002)

Abwesend: Konrad Gritschneder, Frau Heintl - vertreten durch Hr. Kreiselmeier

1. Bürgerfragestunde
Keiner der anwesenden Zuschauer hatte Fragen an Bürgermeister oder Gemeinderat

2. Annahme des Protokolls der Sitzung am 18. September
Das Protokoll wurde einstimmig angenommen.

3. Bekanntgabe der in der vergangenen Sitzung nichtöffentlich gefassten Beschlüsse
In der Sitzung am 18. September wurde beschlossen, dass der Hausmeister der Schule - Hr. Gunnesch - monatlich 100,-  EUR für seine Leistungen im Rahmen der Schülerbeförderung erhält. (Er befördert täglich die Schüler eines Einsiedlerhofes, die darauf einen Rechtsanspruch haben mit seinem Privat-PKW)

Die Gemeinde Wörthsee hat einen weiteren Kredit in Höhe von 250.000,- EUR aufgenommen - der Zweck wurde nicht näher erläutert.

4 . Bauanträge, Bauvoranfragen, etc.
Ohne Kommentar

5./6. Bebauungsplan St. Florian Weg
Hinter dem Etterschlager Feuerwehrhaus werden 6 Parzellen als Bauland ausgewiesen. Erstmals kam hier ein Beamer zur Vorstellung des Planung zum Einsatz. Dies stellt schon fast einen Quantensprung in der Bürgerinformation dar. Mussten bislang die Bürger die Köpfe einziehen, wenn ab und zu mal ein Plan an die “Wand geworfen” wurde, den dann auch nur die Gemeinderatsmitglieder wirklich sehen konnten, war nun erstmals für alle im Sitzungssaal erkennbar, worüber eigentlich gesprochen wurde.

Architekt Rasso v. Rebay stellte die Planung vor, die lt. Bürgermeister Peter Flach richtungsweisend sein soll. In diesem Bebauungsplan wurden nur grobe Rahmendaten und das Baufenster festgelegt. So soll den Bauwerbern auf den 800 m2 großen Parzellen größtmögliche Freiheit gegeben werden. Endlich weg von der Einheitsbebauung bei trotzdem gleichem Baurecht. Bürgermeister Flach will damit den ewigen Freistellungsanträgen ein Ende machen, die letztlich den Bebauungsplan in Frage stellen. Zitat: “Wer mit diesen Festsetzungen nicht zurecht kommt, hat das falsche Grundstück gekauft.” Ausnahmen sollen hier nicht mehr gemacht werden.

Anmerkung: Mehrfach wurde ich auf die evtl. nicht eingehaltenen Emissionsgrenzen zum angrenzenden Aussiedlerhof angesprochen. Aus der Planung ist deutlich ersichtlich, dass diese Grenze genau eingehalten wurde.

7./8. Neubau eines Parkplatzes für die Fa. PTC Telecom
Wie berichtet will die Firma PTC Telecom im Gewerbegebiet Etterschlag West bestehendes Baurecht ausüben. Auf diesen Flächen liegen bisher freiwillig angelegte Parkplätze. Nach der Erweiterung werden - obwohl baurechtliche Vorgaben eingehalten wurden - die Parkplätze faktisch nicht ausreichen. Aus diesem Grund wurde das Gebiet westlich des Gewerbegebietes für 30 Jahre zur Nutzung als Parkplatz angepachtet.

In letzter Minute konnte der Planer in der Sitzung einen - mit dem Landratsamt abgesprochenen Plan für ca. 120 Parkplätze vorlegen, die z. Teil auch öffentlich nutzbar sein sollen.

Nach sehr kontroverser Diskussion, deren Ausgang alles andere als absehbar war, wurde beschlossen, den Antrag zurückzustellen.

Eigentlich gab es niemanden, der wirklich gegen die freiwillig geschaffenen Parkplätze war. Ekkehard Bülow wollte - um das Vertrauen der Etterschlager wieder zu gewinnen - neuen Baumaßnahmen erst zustimmen wenn die Bepflanzung am Nordrand des Gewerbegebietes durchgeführt wurde.

Dem wurde entgegnet, dass dies im Wesentlichen Sache der Gemeinde sei und, da die Fertigstellung der Bauten nach der Pflanzzeit lag, erst in diesem Herbst möglich sei. Die unverzügliche Durchführung versprach Bürgermeister Flach dann auch definitiv. Auch der Bauwerber - Hr. Padberg - versprach, die Bepflanzung des Parkplatzes, samt Streuobstwiese im Zuge des Parkplatzbaues zu realisieren.

Arthur Schnorfeil brachte dann ein anderes Problem auf den Tisch. Durch die Aufwertung der “sauren Wiese” zu einem Parkplatz ist eine Wertsteigerung des Grundstückes gegeben. Dies sollte Anlass für eine - wenn in diesem Fall auch geringe - Beteiligung der Gemeinde am Wertzuwachs sein.  Auch andere Gemeinderatsmitglieder sahen dies so, schließlich gäbe es auch ein Recht auf Gleichbehandlung und so könne man nicht “beim einen schon, beim anderen nicht ...”.

Nach langer Diskussion, die Barbara Schwebe mit dem “Abstimmungsantrag zur Geschäftsordnung” beendete, wurde zwar die Diskussion beendet, jedoch dem “erweiterten Antrag” von Bernd Zobel zugestimmt und die Entscheidung vertagt. In der Zwischenzeit kann gepflanzt und über “Abschöpfung” verhandelt werden.

9. Antrag des Montessori-Fördervereins auf Bezuschussung der Schuljahre 2001/2002
130,- EUR je Kind für 5 Kinder waren beantragt. Da jedoch dafür im Haushalt kein Geld vorgesehen ist, beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Antrag abzulehnen. Hintergrund ist, dass im Jahr 2001 kein Zuschuss beantragt wurde, weshalb folgerichtig für 2002 im Haushalt kein Geld vorgesehen wurde. Sollte der Antrag für 2003 allerdings rechtzeitig gestellt werden, wird darüber im Finanzausschuss zumindest diskutiert werden.

10.  Änderung der Satzung des AWISTA
“Abfallwirtschaftliche Einrichtungen”, wie z. B. der Wertstoffhof werden vom Abfallwirtschaftsverband geplant und errichtet. Die Grundstücke hierfür stellen die Kommunen zur Verfügung. Nun kam im Rahmen der Prüfung der Bilanz 2001 ans Licht, dass diese Einrichtungen nur bilanziert werden können, wenn der AWISTA auch das Nutzungsrecht dafür hat. Eben dieses wurde aber nicht grundbuchlich abgesichert, was nun ein Bilanzloch in Höhe von 3,2 Mio. DM zur Folge hätte. Sollte der AWISTA dieses Nutzungsrecht nicht bis 31.12. erhalten müsste dieser Betrag innerhalb von fünf Jahren von den Gemeinden ausgeglichen werden. Aus diesem Grund wurde nun dem AWISTA das Nutzungsrecht für die Wertstoffhöfe und  und Wertstoffinseln eingeräumt. Auf Anregung von Ekkehard Bülow wird in die Satzung aufgenommen, dass die Gemeinde das Recht auf Verlegung eines Standortes hat wenn der neue Standort gleichwertig ist und dem AWISTA dadurch keine Kosten entstehen. Dies könnte z. B. im Falle eines Neubaues auf dem Sportgelände erforderlich werden.

11. Ausweisung einer Tempo 30-Zone
Einstimmig beschloss das Ratsgremium, im Bereich Dahlienweg/Fliederstraße/Ahornstraße und Tulpenweg - also rund um den Gemeindekindergarten eine Tempo 30-Zone einzurichten.

12. Information des 1. Bürgermeisters / Verschiedenes
- Ab sofort kann der Regionalplan München in der Gemeinde eingesehen werden.

- Dank des Einsatzes von einheimischen Firmen, wie der Fa. Bauer, Jursch und Wihan konnten die Brandschutzmaßnahmen in der Volksschule Wörthsee rechtzeitig und kostengünstig fertiggestellt werden. Hierzu wurde ein ”anerkennendes Schreiben” der neuen Rektorin - Frau Kormaier - verlesen, in dem sie gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass die überfällige Generalsanierung bald in Angriff genommen werden kann.

Da diese aber ca. 1,25 Mio EUR kosten würde, soll sie in anderer Form - nämlich “scheibchenweise” durchgeführt werden. Zuschüsse gäbe es sowieso erst ab Sanierungskosten von ca. 3,5 Mio. EUR (min. halbe Kosten eines Neubaues), weshalb dadurch auch keine Fördermittel verschenkt werden.

Die Sitzung endete gegen 20.45 Uhr

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Trotz Ebbe in der Kasse Haushaltsperre aufgehoben
(Aus der Sitzung am 6 November 2002)

Abwesend: Barbara Schwebe (Krankheit), Frau Heintl - vertreten durch Hr. Kreiselmeier

1. Bürgerfragestunde
Keiner der anwesenden Zuschauer hatte Fragen an Bürgermeister oder Gemeinderat

2. Annahme des Protokolls der Sitzung am 18. September
Das Protokoll wurde einstimmig angenommen.

3. Bekanntgabe der in der vergangenen Sitzung nichtöffentlich gefassten Beschlüsse
 

4 . Bauanträge, Bauvoranfragen, etc.
Ohne Kommentar

5./6. Änderung d. Bebauungsplanes/Flächennutzungsplanes “Gewerbegebiet-Etterschlag West”
Nachdem in der vergangenen Sitzung diese Tagesordnungspunkte vertagt wurden, waren sich die Mitglieder des Gemeinderates diesmal einig, den Parkplatz der Fa. PTC Telecom zu genehmigen.

Die Bedenken bezüglich der fehlenden Begrünung waren durch zwischenzeitliche Pflanzmaßnahmen seitens der Gemeinde ebenso “weggewischt” wie auch eine Abschöpfung aus wirtschaftlichen Gründen in diesem Fall nicht in Frage kommt. So steht nun der Errichtung eines Parkplatzes im Westen des bestehenden Gewerbegebietes nur noch der Beginn des Winters im Weg.  [Zur Planung]

7. Dritte Änderung des Bebauungsplanes “Gewerbegebiet-Etterschlag”
Nachdem bislang so genannte Laternengeschosse im Etterschlager Gewerbegebiet regelmäßig per Ausnahmegenehmigung möglich waren wird jetzt der Bebauungsplan entsprechend geändert. Somit wird auch die mögliche GfZ um ca. 0,3 angehoben und es können drei Vollgeschosse entstehen. (Laternengeschosse sind Stockwerke, in denen die Außenmauern weiter nach innen gezogen sind, um durchgängig volle Raumhöhe zur ermöglichen.)

8. Bebauungsplan Nr. 20 “Sportgebiet” - 1. Änderung
Nachdem das Schallschutzgutachten einen 64 m langen und 6 m hohen Bau entlang der Staatsstraße vorgeschlagen hatte lag nun eine Skizze eines Architekten aus dem Sportverein vor. Diese Skizze wird Vorlage für den mit der Planung beauftragten “Planungsverband Äußerer Wirtschaftsverband” sein. Auf Antrag von Ekkehard Bülow wird allerdings von Anfang an ein Kostendeckel über dem Vorhaben liegen. Bürgermeister Flach gab dem Planungsverband den Vorzug, da dieser in Vergleichen günstiger als Architekten sei und auch oft mit der Planung von Sportgeländen befasst ist.

In einem ersten Schritt soll jetzt nach Frosteintritt der Sportplatz um ca. 30 bis 40 m verlegt werden. Bereits nächstes Jahr kann dann wieder Fußball gespielt werden. [Zur Planung]

9. Vollzug der Straßenverkehrsordnung
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, im Bereich “Am Steinberg” eine Tempo 30-Zone einzurichten. Zusammen mit der Tempo 30-Zone, die im Bereich des Gemeindekindergartens beschlossen wurde gibt es jetzt ein großräumiges Tempo 30-Gebiet im “Kuckucksheim”.

10.  Antrag der Gaststätte Steinebacher auf Verkürzung der Sperrzeit am 13. und 24. Dezember 2002
Im Steinebacher kann am 13. und 24. Dezember bis 03.00 Uhr morgens gefeiert werden. Jeweils ab 02.00 Uhr muss die Musik leiser und ab 02.30 Uhr das Licht dunkler werden.

11. Vorstellung des GIS-Informationssystems durch die Fa. Steinbacher-Consult
Ein Mitarbeiter der Firma “Steinbacher-Consult” GIS vor. Dieses System, das neben den Abwasserzweckverbänden rund um den Ammersee bereits von vielen Kommunen im Landkreis eingesetzt wird erlaubt es, mittels digitalem Kartenmaterial schnell und genau Daten über Grundstücksgrenzen, Verläufe von Wasserleitungen, Positionen von Absperrschiebern, die Lage von Tagwasserkanälen, ... anzuzeigen und auszudrucken. Die Anwendungsmöglichkeiten hierbei umfassen alles, was Verwaltung und Gemeinderat für schnelle und Entscheidungen und Problembehebungen benötigen. Die Gemeinde verfügt derzeit über einen Grundstock an Daten mit digitalen Flurkarten, dem Abwassernetz, den Trinkwasserleitungen und den Tagwasser- kanälen. Allerdings gehen die Pläne der Wasserleitungen und Tagwasserentsorgung nicht bis ins letzte Detail. Hierfür müßte z. B. jeder Absperrschieber einzeln eingemessen werden, was auch mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Die derzeit verfügbaren Daten werden durch regelmäßige Fortschreibungen auf dem Laufenden gehalten.

12. Antrag einer Fa. auf Überlassung des Rathauses für ein Forum “Selbstständige Unternehmerinnen in “Wörthsee” im Feb. oder März 2003
Nach dem großen Erfolg der 1. Wörthsee-Messe lag dem Gemeinderat ein Antrag vor, das Rathaus für eine ähnliche Veranstaltung mit Unternehmerinnen zu nutzen. Grundsätzlich stimmte der Gemeinderat dem Vorhaben zu. Allerdings soll zunächst ein Konzept vorgelegt werden. Auch über einen finanziellen Obulus muss gesprochen werden, da die Veranstaltung von einer Firma und nicht von einer Dachorganisation durchgeführt wird, die keine Gewinnerzielungsabsicht hat.

12a Beschluss eines Nachtragshaushaltes und Aufhebung der Haushaltssperre
Zunächst wurde die bestehende Haushaltssperre einstimmig aufgehoben, gleichwohl besteht sie faktisch weiter. Wie Bürgermeister Flach betonte wird in Anbetracht der Haushaltslage weiterhin kein Cent ausgegeben, der nicht zwingend erforderlich ist. Der Nachtragshaushalt bringt zwar formelle Sicherheit ändert jedoch an der beinahe kaststrophalen Lage rein gar nichts.

Gemeindekämmerin Beate Ullrich stellte in einer spannenden Präsentation die Daten des “alten” und “neuen” Haushalts gegenüber. Der Nachtragshaushalt war im Wesentlichen durch hinter den Schätzungen zurückgebliebene Einkommenssteuereinnahmen, den fehlenden Erlös aus dem Verkauf des Grundstückes für den Markendiskountmarkt, sowie Defiziten aus Erschließungsbeiträgen erforderlich geworden. Durch den Nachtragshaushalt erhöht sich die Pro-Kopf-Verschuldung (bei 4580 Einwohnern) von 904,78 € auf 915,54 €. Besonders bedenklich dabei ist für mich, dass auf uns noch 900.000,- € für den Gemeindekindergarten, 1,25 Mio. € für die Schulsanierung, und, und, und zukommen. Die derzeitigen Sparmaßnahmen sind zwar erfolgversprechend, werden jedoch vermutlich nur ein “Tropfen auf den heißen Stein” bleiben.

13. Information des 1. Bürgermeisters
Derzeit kann im Rathaus Einsicht in den Agenda 21-Umweltbericht (STA) und den Jahresbericht von “Frauen helfen Frauen” genommen werden.

14. Verschiedenes
Hier gab es zwar Erheiterndes (Zwei Vereine bieten auf dem Christkindlmarkt Quitten-Gellee an), jedoch nichts wirklicher Bedeutung.

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers

Neue Öffnungszeiten in der Bücherei und Ärger im Jugendhaus
(Aus der Sitzung am 4. Dezember 2002)

Abwesend: Bernd Zobel wg. Krankheit

1. Bürgerfragestunde
Die ehemalige Gemeinderätin Frau Gahn wollte wissen, was mit der fehlenden Überdachung des Wertstoffhofes wird. Bgm. Flach antwortete, dass der Abfallwirtschaftsverband bereits seit drei Wochen ein weiteres Angebot einholen will, er wird diesbezüglich nachfragen.

2. Annahme der Niederschrift zur öffentl. Sitzung des Gemeinderates am 06.11.2002
Die Niederschrift wurde einstimmig angenommen

3. Bekanntgabe der am 06.11.2002 in nichtöffentlicher Sitzung getroffenen Beschlüsse
In der vergangenen Sitzung wurden keine nichtöffentlichen Beschlüsse gefasst.

4. Bauanträge, Bauvoranfragen, etc.
Im Gewerbegebiet Etterschlag West wird die Firma Padberg ein neues Bürogebäude errichten. In den Abmessungen entspricht das Gebäude dem Bebauungsplan, lediglich das Baufenster wurde um drei Meter verschoben. Diskutiert wurde lediglich über eine Mauer, die nach Osten als Witterungs- und Sichtschutz dienen soll. Letztlich wurde der Bauantrag aber bei einer Gegenstimme angenommen.

5. Bebauungsplan Nr. 39 „St. Florian-Weg“ und 8. Änderung des Flächennutzungsplans
Zur Realisierung des bereits beschlossenen Bebauungsplanes muss ein Teil des Gebietes aus dem Landschaftsschutzgebiet entnommen werden. Auch Ekkehard Bülow, der Mitglied im Kreistag ist, sah gute Chancen, dass der Kreistag der Änderung zustimmen wird, da das Gebiet ökologisch nicht sonderlich wertvoll ist.

6. Durchführung von Brandschutzmaßnahmen am Kath. Pfarrkindergarten
Die Kostenschätzung für die Brandschutzmaßnahmen im kath. Kindergarten beläuft sich auf 36.000,- EUR. Hiervon muss die Gemeindekasse 2/3 begleichen, 1/3 wird die Diozöse Augsburg bezahlen. In anfänglichen Verhandlungen mit dem seitens der Kirche ohne Rücksprache beauftragten Architekten Wegmann konnte die geschätzte Bausumme in Höhe von 47.000,- EUR nicht reduziert werden. Durch Verhandlungen mit dem Diozösan-Bauamt jedoch ist es gelungen, die ursprüngliche Schätzung um 11.000,- EUR auf 36.000,- EUR zu reduzieren. Das Bauamt wird die Baumaßnahmen begleiten, um Kostensteigerungen zu verhindern. Bei künftigen Maßnahmen dieser Art wird seitens der Kirchenverwaltung vorher Rücksprache mit dem Rathaus genommen werden.

7. Antrag des Bauhofreferenten GR Schmötzl auf Entlassung aus dem Amt als Referent
Einstimmig wurde Martin Schmötzl aus seiner Aufgabe als Bauhofreferent entlassen. Die Gründe hierfür waren vielfältig, so dass sämtliche Versuche, Schmötzl zum “Weitermachen” zu bewegen, scheiterten. Die Gründe, die zu seinem Entschluss waren im wesentlichen,  dass der Bauhofreferent seit Mai nichts zu tun hatte und bei Entscheidungen nicht hinzugezogen wurde. Bürgermeister Flach machte klar, dass dies auch sein Fehler gewesen sei, aber er habe die Kompetenzen genutzt, die die geänderte Satzung dem Bürgermeister zugestehen. Gleichzeitig wurde durch den neu eingestellten Bauamtsleiter vieles aus diesem Aufgabenbereich vom Referenten auf den Bauamtsleiter übertragen, wodurch ein Bauhofreferent eigentlich überflüssig geworden ist. Martin Schmötzl wird jedoch mit seiner Erfahrung weiterhin beratend zur Verfügung stehen.

8. Antrag der Grundschule Wörthsee und des Elternbeirates auf Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen für Verkehrshelfer bzw. Verkehrshelferinnen
Nach jahrelangen Bemühungen ist es dem Elternbeirat der Volksschule gelungen, an den wichtigsten Stellen morgends Schülerlotsen zu “organisieren”. Für die Ausstattung der Schülerlotsen, bzw. der Schulbusaufsicht in der Fichtenstr. mit Warnwesten, sowie entsprechenden Fahrbahnmarkierungen werden aus der Gemeindekasse rund 800,- EUR erforderlich sein. Die Bereitstellung der erforderlichen Mittel wurde einstimmig beschlossen. Die Schülerlotsen, die sich per Unterschrift für dieses Schuljahr verpflichtet haben, sollen nach einer halbtägigen Schulung ihre Tätigkeit nach den Weihnachtsferien aufnehmen.

9. Änderung der Öffnungszeiten der Gemeindebücherei
Durch gesetzliche Änderungen müssen bisher “geringfügig Beschäftigte” tariflich entlohnt und sozialversichert werden. Dies bewirkt speziell in der Bücherei eine erhebliche Steigerung der Lohnkosten. Um dies zu vermeiden bleibt nur, die Öffnungszeiten zu verringern. Um diese Verschlechterung abzumildern sollen - auf Antrag von Ekkehard Bülow - Lesungen und Programme für Kinder ehrenamtlich von Eltern organisiert werden. Allerdings werden wegen der Aufsichtspflicht wohl immer min. zwei Elternteile erforderlich sein. Ab sofort können sich interessierte Wörthseer im Rathaus melden.

10. Antrag der Lebenshilfe Starnberg auf Bezuschussung für das Jahr 2002
Die Lebenshilfe Starnberg hatte für das Jahr 2002 eine Bezuschussung in Höhe von 1785,- EUR gefordert. Im Haushalt ist zu diesem Zweck ein Zuschuss in Höhe von 1050,- EUR vorgesehen. Der Gemeinderat beschloss, genau diesen Betrag für die sieben Wörthseer Kinder an die Lebenshilfe Starnberg auszubezahlen. Offensichtlich stimmten aber auch die vorgelegten Zahlen nicht, denn scheinbar handelt es sich in Wirklichkeit nur um sechs Wörthseer Kinder. Für das nächste Jahr wird die Lebenshilfe aufgefordert, von Anfang an korrekte Zahlen vorzulegen.

11. Information des 1. Bürgermeisters

    Grundsicherung
    Ab 1. Januar kommenden Jahres tritt das Gesetz zur Grundsicherung im Alter in Kraft. Nach Aussage des Landratsamtes kommen dafür auf den Landkreis Kosten in Höhe von 550.000,- EUR zu, die über eine Erhöhung der Kreisumlage wieder auf die Gemeinden umgelegt werden sollten. Ekkehard Bülow bezweifelte diese Zahlen, da Bayern als Ausgleich vom Bund 35 Mio. EUR erhalten soll. Bei 71 Landkreisen bedeutet dies, dass der Landkreis Starnberg etwa 500.000,- EUR als Vorauszahlung erhalten soll. Vorauszahlung deshalb, weil derzeit niemand die konkreten Zahlen kennt. Der Bund soll jedoch einen vollen Ausgleich vornehmen, wenn der genaue Bedarf feststeht. Aus dieser Sicht wäre auch keine Erhöhung der Kreisumlage gerechtfertigt.

    20-Minuten-Takt
    Zum wiederholten Mal hat der Landtag im Ausschuss für Wirtschaft/Verkehr und Technologie die Ausdehnung des 20-Minuten-Taktes im MVV-Bereich auf Wörthsee, Hechendorf und Herrsching abgelehnt. Als Grundlage dienen scheinbar noch immer absolut unsinnige Zählungen, die belegen, dass in Weßling wesentlich mehr Fahrgäste zusteigen als in Herrsching und Seefeld. Wen mag dies verwundern, kostet doch die Fahrt ab Weßling nur halb so viel, wie ab Wörthsee. Wenn man dann obendrein in Weßling 20 Minuten “rumsitzt” und auf die Weiterfahrt nach Wörthsee wartet, fahren natürlich viele Wörthseer und Hechendorfer gleich mit dem Auto nach Weßling und steigen dort in die S-Bahn. Und siehe da - plötzlich fahren viel mehr “Schein-Weßlinger” mit dem Zug als Wörthseer. Mit der Einführung des 10-Minuten-Taktes bis Weßling wird sich dieses Missverhältnis sogar noch verstärken. Wenn die erforderlichen Baumaßnahmen in Weßling erst einmal durchgeführt sind wird dieser Unsinn wohl “in Stein gemeißelt” (sprich unwiderruflich) sein, was sicher weder die Weßlinger, noch die Wörthseer sonderlich freuen kann.

    Tempo 40 flächendeckend
    Bürgermeister Flach liegt ein Schreiben vor, wonach flächendeckend Tempo 40 nur unter ganz besonderen Umständen möglich wäre. Von vergleichbaren Maßnahmen in Nachbarlandkreisen wollte die vorliegende Stellungnahmen nichts wissen, da die Entscheidungsfindung hierbei nicht nachvollzogen werden könne.

    Ärger nach Jugendhaus-Party
    Der Bürgermeister verlas ein Schreiben der Grundschul-Rektorin Frau Kormeier, die sich über die Zustände nach der Jugendhaus-Party am vergangenen Samstag beschwerte und eine Verbesserung der Situation forderte. Die Mutter von fünf Kindern musste am Tag nach der Party Glasscherben und Erbrochenes auf dem Schulhof vorfinden, der von den Schülern der Volksschule auch als Pausenhof genutzt wird. Auch im umliegenden Gelände waren viele Flaschen zu finden, darunter auch harte Alkoholika.
    Auch Bürgermeister Flach, der erst Besuch von den jungen Leuten des Jugendhaus- Vorstandes hatte, will diese Zustände nicht hinnehmen. Eigentlich hatten die Vorstands- mitglieder einen sehr guten Eindruck hinterlassen, um so mehr verwundern ihn diese Vorgänge.
    Die Jugendreferentin - Frau Muggenthal -, die ebenfalls vor Ort war, sah die Schilderung der Rektorin als etwas übertrieben an. Ursache der “Entgleisungen” war nach ihrer Meinung, dass viel mehr Leute gekommen waren, als im Jugendhaus Platz haben. Die “Ausgesperrten” allerdings wollten nicht gehen und randalierten. Als die hinzugerufene Polizei zu Hilfe kam verschwanden die Jugendlichen, um nach Abfahrt der Polizei zurück zu kehren. Obendrein versagte mit Beginn der Party die Hebeanlage, weshalb die Toiletten der Vereinsgaststätte benutzt werden mussten, wodurch die Gäste auch zum Schulhof kamen, wo sie sonst nichts zu suchen hatten.
    Um dem Zustand abzuhelfen wird der Trägerverein, wie schon einmal vor drei Jahren, bei großen Parties Aufsichtspersonal stellen.

12. Verschiedenes
Auch der Konzertverein Wörthsee beantragte für 2002 einen Zuschuss (Höhe 3000,- EUR). Auch hier liegt die im Haushalt vorgesehene Summe mit 1500,- EUR wesentlich niedriger als der Antrag. Auch an den Konzertverein wird nur der vorgesehene Zuschuss ausbezahlt. Kleines Trostpflaster: Aus einer Spende erhält der Konzertverein weitere 511,29 EUR.

Johann Belle - Aus der Sicht des Zuhörers