Schützen Sie sich und ihre Freunde - Nie wieder ohne!

Bei den paar EMails, die ich bekomme, kann mir doch nichts passieren

Diesen Satz höre ich leider gerade von Privatanwendern nur allzu oft. Auch wenn man die Bedrohung von Menschen und Maschinen durch Viren weder ethisch noch moralisch vergleichen kann verbreiten sich doch beide “Erreger” nach einem Schneeballsystem, auf Computern nur eben wesentlich schneller. Nichts ist dabei fahrlässiger, als nach der Devise zu handeln: “Mich betrifft das sowieso nicht”. Wer das Kommunikationsmittel EMail und Internet nutzt hat zwangsläufig Kontakt zu anderen Computerbenutzern und ist folglich nicht davor geschützt, in einem EMail-Adressbuch zu stehen, somit also bereits potentielles Ziel eines Computervirus. Einmal empfangen verschickt sich dieser in der Regel an alle Kontakte ihres Adressbuches und seien Sie versichert: Sie bemerken dies nicht. Auf diese Weise kann sich ein Computervirus (auch über ihren Computer) binnen Stunden auf Hunderttausende von Rechnern ausbreiten - und dies über alle Grenzen hinweg.

Die Schäden, die so ein Virus einrichten kann, sind dabei sehr unterschiedlich. Dies kann von - im besten Fall - verwirrenden Bildschirmanzeigen bis zum totalen Datenverlust durch Löschen ihrer Festplatte oder, was oft noch schlimmer ist, zum Ausspähen ihrer persönlichen Daten und Passwörter führen.

Zu unterscheiden ist (sehr vereinfacht dargestellt) grundsätzlich zwischen zwei Typen, die auch in Kombination auftreten:

1. Viren, Würmer, etc.
Viren sollen in der Regel Schäden, wie z. B. herabfallende Buchstaben am Monitor oder aber auch das Löschen der Festplatte, anrichten. Der Schutz dagegen besteht in einem Virenscanner, der Daten, bevor sie auf ihren Rechner kommen, auf evtl. Infektionen hin überprüft. Außerdem sollte man grundsätzlich seine Neugier zügeln und bei unaufgefordert erhaltenen  EMails und speziell Dateianhängen sehr gut überlegen, ob man diese überhaupt öffnet, was sich natürlich in der Praxis nicht immer umsetzen lässt.

2. Trojaner und Spionageprogramme
Immer wenn sie online sind ist ihr Rechner offen für Angriffe von aussen, aber auch auf ihrem Computer installierte Programme, sog. Trojaner können versuchen vorher gesammelte Daten an den “Gegner” zu übermitteln.
So liegen u. U. durch mittels eines kleinen Programmes gesammelte Tastatureingaben (Passwörter, etc.) oder auch ihre gesamte Festplatte wie ein offenes Buch vor der anderen Seite. Was damit im schlimmsten Fall alles geschehen kann werden sie sich unschwer ausmalen können. Der Schutz gegen diese Art des Ausspähens ist eine sogenannte Firewall. Dies ist ein Programm, das überprüft, welches Programm Daten über ihre Internet-(DFÜ-)Verbindung verschickt, bzw. verhindert, dass fremde Rechner von aussen auf ihren Computer  zugreifen.

Um es gleich vorweckzunehmen: Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, denn es besteht rund um die Uhr ein Wettlauf zwischen Virenentwicklern und den Entwicklern von Antivirensoftware. Dies zeigt schon die Anzahl von Computerviren, die sich seit 1986 in Pakistan der erste Computervirus programmiert wurde auf fast 60.000 verschiedene Viren explosionsartig vermehrt hat.

Sowohl Virenscanner, wie auch Firewall gibt es im Internet in einer für Privatanwender in der Regel ausreichenden Qualität kostenlos zum Herunterladen, z. B.

Kostenloser Virenscanner: AntiVir
Kostenlose Firewall: Zonlabs Zonealarm

Wer seinen Rechner allerdings kommerziell nutzt und entsprechend wichtige Daten auf seinem Computer hat sollte auf professionelle Lösungen, wie z. B. von den Herstellern Symantec oder Trend Micro, zurückgreifen. Bei solchen Produkten ist gewährleistet, dass ein Team rund um die Uhr den “Virenmarkt” beobachtet und schnellstmöglich auf neue Entwicklungen reagiert, die dann dem Anwender per “Liveupdate” automatisch beim nächsten “Internet-Start” übermittelt werden.

Auf den Internetseiten der beiden letztgenannten Hersteller gibt es übrigens auch Online-Virenscanner, mit denen Sie schon mal feststellen können, ob ihr Rechner bereits infiziert ist. Ein Ersatz für einen auf ihrem Rechner installierten Scanner kann dies allerdings nicht sein.

Dieser Bericht stellt den Sachverhalt stark vereinfacht dar und richtet sich nur an Privatanwender, denen damit die Gefahr verdeutlicht werden soll, die hinter Viren und Trojanern lauert. - Seien Sie versichert: Früher oder später trifft es auch Sie.
Also bitte nie wieder ohne! (Virenscanner und Firewall)

Selbstverständlich kann ich nicht für Schäden haften, die aus der Nutzung der hier aufgeführten Informationen oder der empfohlenen Programme entstehen.

Johann Belle